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Soziales Spielzeug zum Kaffee: Diese Familiencafés gibt es in Halle

Mit Babys und Kleinkindern ins Café zu gehen, kann Eltern an ihre Grenzen bringen. Im „Dreierlei“ sieht man, wie entspannt das funktionieren kann.

Von Tanja Goldbecher Aktualisiert: 20.01.2022, 17:47
 Luise Dräge (li) besucht mit Sabrina Kitt und deren Tochter Karlotta (1) zum ersten Mal den Laden samt Familiencafé „Dreierlei“ im Paulusviertel.  Betreiberin Mandy Sturm-Breitung (rechts) bringt den Müttern einen Kaffee direkt in eines von drei Spielzimmern im hinteren Teil des Ladens.
Luise Dräge (li) besucht mit Sabrina Kitt und deren Tochter Karlotta (1) zum ersten Mal den Laden samt Familiencafé „Dreierlei“ im Paulusviertel. Betreiberin Mandy Sturm-Breitung (rechts) bringt den Müttern einen Kaffee direkt in eines von drei Spielzimmern im hinteren Teil des Ladens. Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/ MZ - Die kleine Karlotta flitzt durch das Zimmer und verteilt ein paar Bausteine auf dem Teppich. Ihre Mutter Sabrina Kitt sitzt auf einem Sessel und trinkt gemeinsam mit zwei anderen Müttern einen Kaffee. Auch deren Kinder wuseln durch den Raum, um neues Spielzeug zu entdecken. Die drei Frauen haben sich zum ersten Mal mit ihren Kindern im Familiencafé „Dreierlei“ in der Goethestraße im Paulusviertel verabredet. „Vor allem im Winter braucht man Orte, wo die Kinder spielen können und man sie wickeln und stillen kann“, sagt Kitt.

Das „Dreierlei“ gibt es bereits seit 2009 und setzt neben dem Cafébetrieb im vorderen Teil des Ladens auf selbstgenähte Kleidung für Kinder und Eltern sowie einen eigenen Kinderbuchhandel. Im hinteren Bereich verbergen sich drei Zimmer, in denen Kinder zum Beispiel mit einer Küche oder Autos spielen können. Für die Eltern gibt es gemütliche Sessel und Sofas. Der Kuchen, den Mandy Sturm-Breitung und ihre Mitstreiterin Susanne Renz anbieten, wird täglich selbst gebacken. „Der Laden läuft sehr gut“, sagt Sturm-Breitung. Ursprünglich wollten die Initiatorinnen nur einen Ort haben, wo sie nähen und ihre Mode verkaufen können. Doch auch der Buchhandel und das Eltern-Kind-Café haben sich gut entwickelt. „Zum Teil kommen Gäste auch von außerhalb zu uns, weil es bei ihnen kein ähnliches Angebot gibt“, berichtet die Betreiberin, die selbst vier Kinder zu Hause betreut. Es habe schon Tage gegeben, an denen sie Familien abweisen musste, da die Zimmer voll besetzt waren.

Früher gab es noch ein zweites Familiencafé in der Nachbarschaft. Das „Solea“ befand sich in der Fritz-Reuter-Straße und begrüßte Gäste auf mehreren Etagen. Allerdings ist das Café mittlerweile geschlossen. Eine weitere Anlaufstelle für Eltern mit kleinen Kindern war bis zum Jahresende das Lichthaus. Dort trafen sich regelmäßig Eltern-Kind-Gruppen. Nach einem Betreiberwechsel ist nun jedoch unklar, ob das Café das Angebot ab dem Frühjahr aufrecht erhalten wird.

Mandy Strum-Breitung würde sich für Halle wünschen, dass es neben dem „Dreierlei“ noch weitere Familiencafés in Halle gibt, wo sich die jungen Eltern und Kinder spontan treffen können. Denn vor allem während des Lockdowns mussten viele Baby-Kurse ausfallen. Dass es im „Dreierlei“ auch mal etwas lauter wird, wenn die Kinder toben oder Spielzeug fallen lassen, stört die Betreiberin nicht. „Das sind wir gewohnt. Bei uns sollen sich alle wohlfühlen.“SozialesMit Babys und Kleinkindern ins Café zu gehen, kann Eltern an ihre Grenzen bringen. Im „Dreierlei“ sieht man, wie entspannt das funktionieren kann.

Weitere Treffpunkte für Eltern mit Kindern

Das Café „Reileins“ am Reileck ist zwar kein expliziter Eltern-Kind-Treffpunkt, dafür aber familienfreundlich. Der Betreiber hat eine Spielecke mit einer Küche, Fahrzeugen und Büchern für die kleinen Gäste eingerichtet. Das Café ist ab 11 Uhr geöffnet.

Das Iris-Familienzentrum bietet im Paulusviertel dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr eine offene Krabbelgruppe an. Aber auch der Kinderschutzbund, der Caritasverband, die Diakonie und der CVJM haben ähnliche Angebote.

Im Halle-Saale-Babybeach im Paulusviertel können sich Familien nach der Inhalation auch in einem großen Cafébereich aufhalten. Dort gibt es viel Spielzeug, unter anderem ein begehbares Schiff, sowie Kaffee und Kuchen. Das Café ist vormittags und nachmittags unter der Woche sowie am Samstagvormittag geöffnet. Termine für den Aufenthalt im Salzspielzimmer sollten im Vorfeld vereinbart werden.

Das Bürgerhaus „alternativ E“ im Stadtviertel Damaschkestraße verfügt über einen großen Garten samt Spielplatz. Aber auch im Haus gibt es extra Räume zum Spielen. Außerdem bieten die Betreiber den Familien ein frisch zubereitetes Mittagessen an. Das Haus ist von Montag bis Freitag von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet.

Das BWG-Erlebnishaus in der Saaleaue ist eine gute Alternative für graue Tage und hat einen separaten Kleinkind-Bereich samt Cafébetrieb. Ein Krabbeltreff findet montags von 10 bis 12 Uhr statt.

Das Lichthaus in der Altstadt hatte bislang einen wöchentlichen Eltern-Kind-Treff angeboten. Allerdings hat der Betreiber zum Jahresanfang gewechselt. Ob es das Angebot auch zukünftig geben wird, ist derzeit noch unklar.