Spiele aus dem Hause Francke
Halle/MZ. - Ziel sei es, mit den Spielen an alte Traditionen anzuknüpfen, Ideen der Stiftungen zu transportieren, aber auch den Gemeinschafts- und Unterhaltungswert nicht zu vergessen. Dabei sollen alle Generationen angesprochen werden.
Die Idee, solche Produkte zu entwickeln, sei vor gut einem Jahr entstanden. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse vor. Viele der Ideen für die einzelnen Spiele stammen von Anne-Marleen Müller-Bahlke, der Frau des Chefs der Stiftungen. Entworfen wurden sie dann von halleschen Künstlern. An der Herstellung einiger Produkte sind übrigens die Halleschen Behindertenwerkstätten beteiligt.
Für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter ist ein Ausschneidebogen gedacht, der von der Designerin Anke Fröhlich entworfen wurde. Zwei Ausschneidepüppchen, ein Mädchen und ein Junge, entführen die kleinen Bastler in die Zeit Franckes. "Francke war einer der ersten Pädagogen, die sich um die Bildung von Mädchen gekümmert haben", erklärt Müller-Bahlke. Wechselweise können die Waisenkinder in Lumpen oder in Schulkluft gekleidet werden. Ein weiterer Bastelbogen - entworfen von der langjährigen Mitarbeiterin der Franckeschen Stiftungen, Rhea Matschke - lässt das historische Waisenhaus aus Papier entstehen.
Für Erwachsene gibt es ein hochwertiges, handgearbeitetes Gedächtnisspiel, das nach dem Prinzip von Memory funktioniert. Alle Motive stammen aus der Wunderkammer. Die Rückseiten der Karten zeigen das Hauptgebäude der Franckeschen Stiftungen. Der Burgabsolvent Dirk Reil zeichnet für die Gestaltung verantwortlich. Zum Spiel gehört ein handgebundenes Büchlein, das sowohl die Geschichte der Wunderkammer erzählt als auch die einzelnen Motive erklärt.
Außerdem kann man zwei Puzzles erwerben. Aus insgesamt 500 Teilen kann man das historische Waisenhaus zusammenlegen und aus 100 Teilen ein Motiv aus der Wunderkammer. Doch damit nicht genug. "Gegenwärtig arbeiten wir an der Konzeption eines Brettspiels für die ganze Familie", so Müller-Bahlke.
Kein Spiel, aber doch auch ein künstlerisch hochwertiges Werbeprodukt für die Stiftungen ist ein Windlicht, das die Keramikerin Dijana Mojak in Form des Waisenhauses geschaffen hat. "Ich habe solch ein Windlicht selbst seit einigen Wochen im Praxistest - auf meinem Schreibtisch", erzählt Müller-Bahlke.