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Mückenspray zum Bier So reagieren Gastronomen und Veranstalter auf die anhaltende Insektenplage in Halle

Halle und Teile des Saalekreises werden seit einigen Tagen von einer wahren Mückenplage heimgesucht. Viele Hallenser sind genervt von den Blutsaugern. Die Nachfrage nach Hilfsmitteln steigt.

Von Denny Kleindienst Aktualisiert: 03.08.2021, 16:48
Mücken plagen die Hallenser.
Mücken plagen die Hallenser. Foto: DPA

Halle (Saale)/MZ - Ab circa 20 Uhr höre man es nur noch klatschen, sagt Sascha Kluge, der Inhaber von Kaffeeschuppen und Sonnendeck. Dann schlagen sich die Gäste auf Arme und Beine. Die Mückenplage in Halle, sie trifft auch die Gastronomen - und deren Gäste. Eine solche Vielzahl an stechenden Plagegeistern wie aktuell habe er „eigentlich noch nie“ erlebt, so Kluge. Am Sonnendeck, das unmittelbar an der Saale liegt, würden die Leute am späten Abend vom Wasser fliehen.

Eukalyptus gegen Mücken - Heidebad blieb von der Mückenplage bisher verschont

Sowohl im Café Sonnendeck am Pfälzer Ufer wie auch am Kaffeeschuppen in der Kleinen Uli wird indes einiges getan, um die Mücken fernzuhalten. Mückenspiralen hängen in den Schirmen, Dampfer stehen bereit, die Eukalyptusduft versprühen. Außerdem sagt Kluge: „Wir verteilen kostenlos Mückenspray an alle.“ Das passiert auch im Hafenmeister & Docks gleich neben dem Sonnendeck. Dort wird außerdem die Wassernebelanlage angeworfen, deren feiner Sprühnebel die Kleintiere vertreiben soll.

Dagegen erklärt Heidebad-Betreiber Mathias Nobel, von der Mückenplage bisher verschont geblieben zu sein. Der Grund aus seiner Sicht: „Wir haben einen fischreichen See und viele Vögel.“ Im Sonnendeck haben die Gäste außerdem die Chance, von draußen nach drinnen zu wechseln. Allerdings sagt Sascha Kluge: „Die Bereitschaft, rein zu gehen, ist noch nicht so da.“ Was seiner Meinung nach wiederum an Corona liegt.

Freiluft-Theater betroffen: „Die Gäste schlagen sich wacker“

Gerade wegen des Virus bietet sich für das WUK Theater Quartier am Holzplatz der Innenhof als Spielstätte an. Noch an mehreren Abenden in dieser Woche wird dort „Die Geschichte der Menschheit (leicht gekürzt!)“ aufgeführt. Zur Mückenplage sagt Nicole Tröger, Produktionsleiterin im WUK: „Wir spüren das sehr.“ Sie gesteht, dass Theaterabende dadurch sehr anstrengend sein können und dass „sehr vereinzelt“ Leute wegen der Mücken schon vorzeitig gegangen sind.

Bei den meisten Gästen überwiege allerdings die Freude, dass Kultur wieder stattfindet. Und sie würden das vom WUK bereitgestellte Mückenspray dankbar annehmen. Nicole Tröger sagt: „Die Gäste schlagen sich wacker.“

Nachfrage nach Mückenspray dramatisch gestiegen

Das kostenlose Mückenspray für die Gäste hat derweil auch seinen Preis für die Veranstalter und Gastronomen. Laut Sascha Kluge vom Kaffeeschuppen waren zuletzt nur noch die teuren Produkte zu bekommen. Die MZ-Nachfrage in Halles Apotheken ergibt, dass bei allen die Nachfrage zugenommen hat. In der einen Apotheke nur ein bisschen, in der anderen hat sie sich verdoppelt.

Noch gibt es überall Mückenspray. Laut Alexander Starke von der Kohlschütter-Apotheke im Steinweg ist die Nachfrage sogar „dramatisch gestiegen“. Er verweist auf Engpässe bei bestimmten Herstellern. Gekauft würden neben Sprays auch Salben zur Nachbehandlung oder sogenannte Stichheiler, die auf die Haut gedrückt werden und durch Hitze den Entzündungsprozess verhindern.