Sicherheit in Halle: Sicherheit in Halle (Saale): Ordnungsamt kontrolliert jetzt länger- aber nicht lang genug?

Halle (Saale) - Im Sommer muss das Ordnungsamt immer wieder ausrücken, weil sich Anwohner über laute Grillfeste, Spontanpartys oder Musik beschweren. Das können sie bald noch länger als bisher tun, denn die Stadt verlängert die Dienstzeiten des Ordnungsamtes. Freitags ist es bis Mitternacht, statt wie bislang bis 22 Uhr erreichbar, samstags von 8 bis 24 Uhr, statt nur bis 16 Uhr. Ganz neu soll ein Sonntagsdienst sein, der von 8 bis 18 Uhr dauern soll. Montags bis donnerstags bleiben die Zeiten unverändert von 7 bis 22 Uhr.

Wie Sabine Ernst, Büroleiterin von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos), auf der Sitzung des Personalausschusses sagte, sei die Leitstelle des Ordnungsamtes nur zu diesen Zeiten besetzt. Anrufer außerhalb dieser Zeiten müssten sich bei der Polizei melden. „Die Zeiten sind aber mit der Polizei abgestimmt“, sagte Ernst.

Bislang standen Anrufer oft vor dem Problem, dass sich die Polizei für Bagatellen wie Ruhestörungen nicht zuständig fühlte oder erst sehr spät eine Streife kam und das Ordnungsamt bereits Feierabend hatte.

Stadtrat Johannes Krause (SPD) zweifelte an, dass die neuen Zeiten ausreichen. Zuvor hatte ein Anwohner auf die lauten Partys vor dem Landesmuseum aufmerksam gemacht und die Stadt zum Handeln aufgefordert. „Es ist doch so, dass am Landesmuseum zum Beispiel erst gegen zwei oder drei Uhr 80 bis 120 Personen gut getankt laut werden“, sagte Krause.

Am frühen Abend, wenn die Bereitschaft des Ordnungsamtes ende, sei der Pegel dagegen noch niedrig. Ernst wiederholte, die Zeiten seien mit der Polizei abgesprochen.

Derzeit sind laut Stadt 83 Stellen im Ordnungsamt besetzt und 13 ausgeschrieben. Zum Vergleich: In Leipzig seien für das Jahr 2019 insgesamt 96 Stellen geplant. In Halle laufen laut Ernst derzeit Bewerbungsgespräche, die im Sommer abgeschlossen seien. Den Dienstzeiten muss der Personalrat noch zustimmen. (mz)