SEK-Einsatz im Drogenlabor SEK-Einsatz im Drogenlabor: Wurde in Halle gefährliches "Krok" hergestellt?
Halle (Saale) - Die Polizei in Halle ist anscheinend einem professionellen Drogendealer und -hersteller auf die Schliche gekommen. Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Heide-Nord wurden Substanzen und Materialien zur Herstellung gefährlicher Drogen gefunden. Unklar ist noch, was genau der Mieter dort angebaut hat. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und können noch Wochen dauern“, so der Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) in Magdeburg, Andreas von Koß.
Das LKA wurde von der zuständigen Ermittlungsgruppe „Intensivtäter“ der Polizei hinzugerufen, um die gefundenen Materialien auszuwerten. Dass es sich bei der Wohnung im halleschen Lachsweg um eine Drogenküche handelte, „in der vermutlich das berüchtigte Krok hergestellt wurde“ wie in den Medien stand, wollte von Koß so nicht bestätigen. „Aus den Grundstoffen lassen sich viele verschiedene Drogen herstellen“, so der LKA-Mann. Unter anderem Crystal Meth, dass auch in der Wohnung gefunden wurde. Und „ja“, auch die harte Droge Krok, eine Abkürzung für Krokodil.
SEK bricht Wohnung in Heide-Nord auf
Polizeisprecherin Ulrike Diener bestätigte gegenüber der MZ, dass die Polizei in der Nacht zum 14. August mit Hilfe eines Spezialeinsatzkommandos die Wohnung eines 42-Jährigen im Lachsweg aufgebrochen habe. Zwar wurde der Mieter nicht angetroffen, aber Crystal Meth, 15 Liter gefährliche chemische Substanzen und eine Destillationsanlage zur Herstellung von Krok gefunden. Bei dem Desomorphin Krok handelt es sich laut LKA-Sprecher um eine äußerst gefährliche Droge, „die bislang nur aus Drogenlaboren in Russland bekannt ist“. Nicht aber in Sachsen-Anhalt.
Der Wohnungsdurchsuchung vorausgegangen waren die Aussagen eines 22-Jährigen. Dieser hatte sich am Vortag eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert, nachdem er sich ohne Führerschein und mit einem gestohlenen Auto samt falschen Kennzeichen einer Verkehrskontrolle entzogen hatte. Nachdem er in Heide-Nord hinter einem Gebüsch gefunden wurde, berichtete er den Beamten von einem Drogendealer in der Wohnung. Da dieser im Besitz von Waffen sein sollte, wurde auch das SEK hinzugezogen. Gegen den „polizeilich bekannten“ Wohnungsinhaber laufen inzwischen Ermittlungen wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln. (mz)