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Schwimmen in Halle Schwimmen in Halle: Frauenhalle im Stadtbad wieder offen

16.10.2014, 08:35
Die Frauenschwimmhalle im Stadtbad Halle
Die Frauenschwimmhalle im Stadtbad Halle Jens Schlüter Lizenz

Halle (Saale) - Man kann es durchaus einen historischen Augenblick nennen: Die Frauenschwimmhalle im traditionsreichen Stadtbad ist seit Mittwoch wieder offen für Jedermann - nach umfassender Sanierung der sogenannten Rabitz-Decke über dem Rund der Halle. In dieser haben Generationen von Kindern schwimmen gelernt - darunter auch der Enkel von Stadtbaumeister Wilhelm Jost, nach dessen Entwürfen zwischen 1913 und 1915 das Bad errichtet wurde. „Ich habe hier mit acht Jahren meinen ,Freischwimmer’ gemacht“, erzählt Jürgen von Gierke, der das Geschehen vom Beckenrand aus verfolgte.

Der Jost-Enkel, am Mittwoch in Begleitung seiner Tochter und Jost-Urenkelin Ina, war als Kind oft in Halle zu Besuch bei „Oma und Opa“, die in der Kurallee gleich neben dem Wittekind-Bad wohnten und ihren Enkel so manches Mal mit ins Stadtbad nahmen. Auch an Ausflüge in die Heide - „zum Kakao in den ,Waldkater’“ - kann sich der ehemalige Landwirt, der 1927 bei Posen geboren wurde und den es nach Flucht und Vertreibung nach Bremen verschlug, noch gut erinnern. Am Mittwoch nun, angesichts der rüstigen Seniorinnen des Vereins Sportkultur, die mit einer Aqua-Fitness-Show das Becken einweihten, meinte der 87-Jährige augenzwinkernd: „Wenn ich das nächste Mal in Halle bin, schwimme ich auch eine Runde.“

Genau das sei die Bestimmung der mit rund 350 000 Euro aus Fördermitteln, Eigenmitteln der Bäder Halle GmbH sowie Mitteln der Stadt sanierten Schwimmhalle - das öffentliche Schwimmen sowohl für Vereine als auch für Einzelpersonen, so Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der in seinem Grußwort die Erhaltung des Bades als Sportbad für Schul-, Vereins- und öffentliches Schwimmen, aber auch als identitätsstiftendes Baudenkmal als wichtig bezeichnete. Heute und morgen haben die Hallenser zwischen 10 und 18 Uhr schon mal die Möglichkeit dazu, ab dem 20. Oktober dann sind Badegäste zu den regulären Öffnungszeiten gern gesehen.

Für die längerfristige Nutzung des Stadtbades nun soll es bis Ende des Jahres ein Markterkundungsverfahren geben, das derzeit von der Bäder Halle GmbH mit dem Büro Rauschenbach und Kollegen vorbereitet wird. Ziel des Verfahrens: Partner für eine langfristige und wirtschaftlich tragfähige Nutzung des Stadtbades zu finden. „Und wie bisher bietet auch der Förderverein seine Hilfe an, dies gemeinsam zum Wohle der Nutzer und der Stadt zu tun“, so Fördervereinsvorsitzende Kathleen Hirschnitz.  (mz/kpa)

Öffnungszeiten im Internet unter www.baden-in-halle.de