Schulstandorte Schulstandorte: Tor-Gymnasium soll geschlossen werden
Halle/MZ. - Weiter sinkende Schülerzahlen bereiten zunehmend Probleme. Die Stadt muss über ihre Schulstandorte neu nachdenken. Das Land fordert bis Ende 2003 längerfristig gültige Aussagen. Vor allem an Gymnasien und Sekundarschulen wird es immer schwieriger, Klassen zu bilden. Dort wirken sich der Geburtenknick zu Beginn der 90er Jahre aber auch der Bevölkerungsverlust aus. So konnten am Tor-Ggymnasium, das derzeit 400 Schüler zählt, für das laufende Schuljahr keine 7. Klassen gebildet werden. Dazu sind laut Gesetz mindestens 75 Schüler erforderlich, doch diese Zahl wurde laut Hildebrand wie schon in den Vorjahren nicht erreicht. Nun wolle das Staatliche Schulamt die Weiterführung des Gymnasium in der Torstraße nicht mehr genehmigen. "Uns bleibt keine andere Wahl als die Schließung", sagte er. Die Stadt schlage eine Fusion mit dem Südstadt-Gymnasium vor, so dass der Unterricht am Tor-Gymnasium voraussichtlich zur Jahresmitte 2005 auslaufen werde.
Die ursprüngliche Absicht, eine Fusion des Tor-Gymnasiums mit dem Herder-Gymnasium in der Friesenstraße herbeizuführen, sei nicht umsetzbar, weil die dortigen Räume nicht ausreichten, sagte Hildebrand. Nach seinen Worten betrachten auch mehrere Schülervertreter ein schrittweises Zusammengehen mit dem Südstadt-Gymnasium in der Katowicer Straße schon ab dem Jahr 2003 als die noch beste Lösung.
Ein weiteres Opfer des Schülerschwundes wird wohl auch die Sekundarschule am Grünen Feld in der Theodor-Neubauer-Straße sein. Dort konnte zuletzt keine 5. Klasse mehr gebildet werden. Die Schule soll laut Vorschlag der Stadt schon im Sommer 2003 mit der Sekundarschule Am Fliederweg in der Budapester Straße fusionieren.
Noch unklar ist, welche weiteren Schulen künftig vor der Schließung stehen. Während die Existenz der drei Gesamtschulen gesichert erscheint, dürfte es bei Sekundarschulen und Gymnasien weitere Einschnitte geben. Die Verwaltung arbeite an einem Konzept, das langfristige Standortsicherheit schaffen soll, sagte Hildebrand.