Schule in Nauendorf Schule in Nauendorf: Neue Bildungseinrichtung lädt zum Tag der offenen Tür

Nauendorf - Welche Schule hat drei Schulhöfe, ein grünes Klassenzimmer im Freien und ein Amphitheater? In welchem Schulflur kann man sich in einer Fensterwand spiegeln? Und welches Schulhaus hat eine so tolle Farbe und eine Notenzeile an der Fassade? Für Lilly Steinbach und Laura Nikolaus, die beiden Erstklässlerinnen, sind das keine schwierigen Fragen. „Unsere Schule“, kommt die Antwort der beiden Mädchen fast synchron.
Am Wochenende war Tag der offenen Tür in der neuen Grundschule in Nauendorf. Eltern und Großeltern, Freunde und Geschwister der Grundschüler nutzten die Gelegenheit, die Räume zu besichtigen und mit Lehrern ins Gespräch zu kommen. Während in einem Klassenraum zu Popmusik getanzt wurde, konnten nebenan Klanginstrumente ausprobiert werden. Spätestens jetzt war den Besuchern klar: Diese Schule hat etwas mit Musik zu tun.
Der Schulerweiterungsbau ist mit europäischem Geld gefördert worden. Von den Gesamtkosten in Höhe von 2,4 Millionen Euro hat die Europäische Union 1,9 Millionen Euro beigesteuert. Den Rest hat die Stadt Wettin-Löbejün selbst aufgebracht. In der Carl-Loewe-Schule lernen Mädchen und Jungen aus Löbejün, Nauendorf, Brachwitz, Plötz, Gimritz und Domnitz. Derzeit besuchen 202 Kinder die neue Grundschule. Die Kapazität reiche aus, bis 250 Plätze bereitzustellen. Die Schule hat eine modern ausgestattete Aula für Veranstaltungen. (kpr)
Bürgermeisterin Antje Klecar klärt auf: „Das Besondere an unserer neuen Grundschule ist nicht nur der Name Carl Loewe. Mit der Internationalen Loewe-Gesellschaft verbindet ein musikpädagogisches Konzept.“ Für die Leiterin der Grundschule Gabriele Schrodetzki ist dies zunächst mal noch mit einer Schwierigkeit verbunden. Die Schule habe trotz Zusage noch keinen Musiklehrer. Den Unterricht übernehme derzeit eine andere Lehrerin in Vertretung.
Eine enge Verbindung gibt es mit der Kreismusikschule, die ebenfalls den Namen des Balladendichters Carl Loewe trage. So haben die Kinder der ersten und zweiten Klassenstufen schon das Instrumenten-Karussell kennengelernt und offenbar viel Spaß dabei. So sollen die Mädchen und Jungen entscheiden können, ob sie selbst ein Instrument erlernen möchten, so die Schulleiterin.
An einem Projekttag sollen die Kinder auch die Gelegenheit bekommen, das Carl-Loewe-Haus in Löbejün zu besuchen, in dem nicht nur ein Wohnzimmer des Komponisten und seiner Familie nachgestellt wurde, sondern ein ganzes Museum an sein Leben und Wirken erinnert. Außerdem können sie Instrumente, Schallplatten, Bilder, Briefe und Dokumente sehen, die von Sammlern aus aller Welt der Internationalen Loewe-Gesellschaft zur Verfügung gestellt worden sind.
Während Lilly und Laura schon mal das Xylophon in ihrem Klassenraum ausprobieren, versuchen sich andere Schüler im Malen von Noten. In der Aula haben es sich die Eltern nach ihrem Rundgang gemütlich gemacht - bei Kaffee und Kuchen. „Wir freuen uns schon auf den nächsten Sommer“, so die Schulleiterin, „wenn wir das grüne Klassenzimmer und das Amphitheater nutzen können.“ (mz)

