Schonfrist für zwei Schulen
Halle/MZ. - Statt Kanena ist künftig die ehemalige und derzeit leer stehende Sekundarschule Reideburg Grundschulstandort. Die Busch-Schüler gehen künftig in die Südstadt-Grundschule, Rigaer Straße.
Die Würfel waren schon im Bildungsausschuss gefallen, der sich über Monate mit den umstrittenen Grundschulstandorten im Osten und Süden von Halle beschäftigt hatte. Der Stadtrat folgte allen Empfehlungen des Ausschusses.
Dazu gehört auch, dass die Grundschule Büschdorf zunächst bis zum Schuljahr 2008 / 09 erhalten bleibt. Und die Auen-Grundschule im Süden wird ein weiteres Jahr fortgeführt. Hier setzte sich der Rat über die Forderung der Verwaltung, beide Schulen zu schließen, hinweg. Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) hatte vorgeschlagen, dass die Büschdorfer Schüler künftig in Reideburg und die Auen-Schüler in der Rosengarten-Schule (Ottostraße) unterrichtet werden. CDU, PDS und SPD waren sich einig und entschieden anders. Die Bündnisgrünen wichen in einer Frage ab. Sie wollten Kanena erhalten und keinen Umzug nach Reideburg.
Häußler zeigte sich in der Debatte unzufrieden und kündigte rechtliche Schritte an. Sie werde die Beschlüsse zu Auenschule und Büschdorf beanstanden müssen, angesichts der Finanzlage habe sie keine andere Wahl. "Wir wissen, wie wichtig jede Schule ist. Aber auf der anderen Seite steht unser Haushalt, den wir konsolidieren müssen." Die Schließung der Auenschule sei nun zum vierten Mal verschoben worden. Pro Jahr fielen dort 250 000 Euro Betriebskosten an. "Wir hätten inzwischen eine Millionen Euro einsparen können", so Häußler. In den Süd-Grundschulen Rosengarten, Auen und Hutten stünden insgesamt 50 Schulräume leer. "Wie soll ich das dem Landesrechnungshof erklären?" Es sei besser, endlich zu entscheiden, dann könnten sich die Eltern darauf einstellen, "und mit dem frei werdenden Geld könnten wir was Vernünftiges machen", so Häußler.