Schlauchboot-Rennen Schlauchboot-Rennen: Lebensretter siegen mit neuer Rekordzeit
Halle/MZ. - Beim 10. Schlauchboot-Rennen auf der Saale purzelten am Sonnabend die Rekorde. Zuschauer und Starter kamen scharenweise an das Ufer in der Nähe des Böllberger Weges. Die besten Besatzungen erreichten Zeiten, die noch vor Jahren als utopisch galten. Mit 850 Teilnehmern stieß das von Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) als größtes wassersportliches Ereignis von Sachsen-Anhalt eröffnete Volksfest an die Grenzen der Machbarkeit. Vielen Helfern des Böllberger Sportvereins war es zu verdanken, dass das Spektakel mit tausenden Besuchern am Ufer des Flusses weitgehend reibungslos verlief.
Oleg Zwarg, Kerstin und Sandra Zeiler sowie Irmtraud Kohring, die die Zeiten stoppten, merkten bald: Wer länger als zwei Minuten über die Saale schipperte, hatte dieses Mal nicht die geringste Chance auf einen der vorderen Plätze. Den Ehrenpreis der Oberbürgermeisterin, eine Schale mit edler Gravur, errang das Team Halle der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. In sagenhaften 97, 81 Sekunden paddelte das Quartett vom Start ins Ziel. Auf den folgenden Plätzen rangierten die Reservistenkameradschaft Halle und die Besatzung der Bundeswehr aus Dessau.
Im Wettbewerb der Saale-Matrosen ging es nicht nur um Armkraft, auch Augenmaß war gefragt. Nach etwa einem Drittel der 300 Meter langen Strecke musste ein Ball möglichst im ersten Anlauf durch einen Rettungsring geworfen werden. Selbst bei geringem Wellengang erwies sich das für die meisten Mannschaften als schwierige Aufgabe. Ebenso wurden Fehler beim Umrunden der Bojen vom Schiedsgericht mit jeweils fünf Strafsekunden geahndet - am Schluss lag also nicht unbedingt die Mannschaft vorn, die zuerst am Ziel eintraf.
Auch der Jumbo-Wettbewerb fand so viel Resonanz wie nie zuvor. Dabei handelte es sich um schwere Schlauchboote der Bundeswehr, in denen sich jeweils acht Starter ins Zeug legen konnten. Unter 59 Mannschaften hatten schließlich die "Piraten", eine der alterprobten Formationen, die Paddel vorn. Die Siegerzeit betrug 86, 59 Sekunden. Es folgten der Hallesche Ruderverein und als Überraschung das Team "Restaurant Tomic".
Für Aufregung sorgte ein unfreiwilliges Bad in der Saale: Mann über Bord hieß es plötzlich auf einem Boot der Stadtwerke. Wie sich später herausstellte, hatte ein Akteur im Eifer des Wettbewerbes die Balance verloren. Drei Rettungsschwimmer standen bereit, doch der Pechvogel erreichte das Ufer auch so. Bei einer Wassertemperatur von nur fünf Grad Celsius war das freilich alles andere als ein Vergnügen.