Sanierung der Hochstraße Sanierung der Hochstraße: Halle steht im Stau

Halle (Saale) - „Im Stadtverkehr in Halle kommt es wegen der Hochstraßensperrung zu großen Behinderungen“. An diese Verkehrsdurchsage im Radio werden sich die Autofahrer in den kommenden Monaten gewöhnen müssen. Seit Donnerstag, 13 Uhr, ist die südliche Brücke der Hochstraße gesperrt. Und das noch bis Dezember. Der Verkehr fließt einspurig über die nördliche Überführung.
In Schrittgeschwindigkeit über die Hochstraße
Wobei fließen schon am Donnerstag um 13.15 Uhr, fünfzehn Minuten nach Beginn der Sperrung, eine falsche Beschreibung ist. Vor allem stadteinwärts staut sich der Verkehr ab dem Rennbahnkreuz bis auf die B 80 und die Magistrale. Die Autos und Lkw fahren in Schrittgeschwindigkeit über die Hochstraße.
Doch auch die Umfahrungen stadteinwärts sind schwierig - beispielsweise über die Giebichensteinbrücke. Der Gimritzer Damm ist noch weitgehend frei - zumindest bis Juli, wenn auch hier die Bauarbeiten beginnen. Doch spätestens ab Weinbergweg und Kreuzvorwerk wird es eng. An jeder Ampel staut sich der Verkehr. Und über die Giebichensteinbrücke geht es auch nur im Stop and Go. Dafür sorgt die Ampel an der Ecke Fährstraße/Burgstraße.
Gegen 15 Uhr hat sich die Situation dann gedreht. Nun fließt der Verkehr zwar stadteinwärts, dafür bildet sich in Richtung Neustadt ein Rückstau bis zum Riebeckplatz. Gerade diese Situation bereitet den Stadträten Sorgen. Denn dieser Stau hat Auswirkungen auf den gesamten Bereich Am Leipziger Turm und an der Professor-Friedrich-Hoffmann-Straße.
Hier blockieren die Autos, die auf die Hochstraße wollen, die Kreuzung. Dadurch können die Autofahrer nicht mehr in Richtung Riebeckplatz oder in Richtung Innenstadt abbiegen. „Gerade an der Straße Leipziger Turm wäre eine Markierung oder ein Schild sinnvoll, dass die Kreuzung freizuhalten ist“, sagt Stadtrat Denis Häder (Mitbürger).
Probleme werden sich zeigen
Doch viele Probleme werden sich erst in den kommenden Tagen zeigen. „Dann wird man sehen können, wie sich die Verkehrsströme entwickeln und im Zweifel nachsteuern“, sagt der zuständige Beigeordnete Uwe Stäglin. Beispielsweise, indem Ampelphasen verändert oder weitere Schilder aufgestellt sowie Markierung angebracht werden.
Linie 1 fährt vom Steintor über den Markt, Vogelweide, Südstadt bis nach Böllberg. Für Fahrgäste zwischen Froher Zukunft und Steintor wird der Ersatzbus 60 eingerichtet. Er fährt vom Steintor durch die Krausenstraße und die Paracelsusstraße zum Wasserturm und die Dessauer Straße entlang. Auf dem Weg zurück müssen die Busse durch die Lessingstraße und die Ludwig-Wucherer-Straße. Durch die Bauarbeiten am Böllberger Weg gilt auch dort Schienenersatzverkehr. Die Buslinie 61 verkehrt zwischen Rannischem Platz und und Haltestelle Böllberg.
Linie 3 fährt von Trotha bis Beesen, statt wie bisher bis Südstadt.
Als Ersatz für Linie 15 übernimmt die Linie 5 die Leistungen nach Merseburg-Süd. Sie fährt Montag bis Freitag bis ca. 12:00 Uhr aus Richtung Merseburg/-Zentrum kommend über Merseburg-Süd weiter in Richtung Bad Dürreberg. Ab 12:15 Uhr bis Betriebsschluss fährt sie aus Richtung Bad Dürrenberg über Merseburg-Süd und weiter in Richtung Merseburg/-Zentrum. Am Leunaweg besteht Anschluss zwischen den Zügen der Linie 5. Am Samstag fährt die Linie 5 von 6.30 - 22.00 Uhr, am Sonntag von 8.30 – 18.30 Uhr. An Samstagen und Sonntagen fährt wie bisher nur die aus Richtung Bad Dürrenberg verkehrende Linie 5 über Merseburg Süd.
Linie 9 fährt von Neustadt über Hauptbahnhof, Berliner Brücke bis zur Friesenstraße, also fast bis auf den Steintor-Platz.
Linie 10 biegt am Markt auf die Große Ulrichstraße ab und fährt ab Reileck über Ludwig-Wucherer-Straße zum Steintor.
Linie 16 fährt vom Göttinger Bogen bis zum Marktplatz (nicht mehr Kurt-Tucholsky-Straße)
Neuer Schienenersatzverkehr Frohe Zukunft – Am Steintor
Schienenersatzverkehr Rannischer Platz – Kurt-Tucholsky-Straße – Böllberg (nachts: – Südstadt – Veszpremer Straße – Freyburger Straße)
Zuständig für diese Beobachtungen ist der neue Verkehrsmanager, den Halle für die extreme Zeit der Baustellen eingestellt hat. „Wir haben in Abstimmung mit ihm einige Baumaßnahmen verschoben“, sagt Stäglin. Dies betreffe vor allem Arbeiten an Leitungen durch die Versorgungsunternehmen. Aber auch größere Arbeiten wie in der Klaustorvorstadt sind verschoben worden. Anfang Juni, wenn zusätzlich die Arbeiten an der Auffahrt zur Hochstraße in der Nähe der Stadtwerke beginnen, wird auch die Mansfelder Brücke für den Verkehr geöffnet.
Havag bietet Umsteigerticket an
Einen Nutznießer gibt es: die Havag. Sie bietet ein Umsteigerticket an - das ist ein verkürztes Abo auf sechs Monate. „Das wird bisher mit etwa 70 verkauften Tickets sehr gut angenommen“, sagt Vorstand Vinzenz Schwarz. Ob mehr Busse und Bahnen nötig seien, werde sich erst in den nächsten Tagen zeigen. „Wir beobachten jedoch und reagieren bei Bedarf“, so Schwarz. (mz)
