1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Sänger Ralf Schmidt: Sänger Ralf Schmidt: Falkenbergs geliebtes Leben

Sänger Ralf Schmidt Sänger Ralf Schmidt: Falkenbergs geliebtes Leben

Von katja pausch 11.12.2015, 21:54
Ganz klassisch Das neueste Projekt „Falkenberg unterstrichen“ bringt Ralf Schmidt mit den Streicherinnen Ilka Grießer am Cello (l.) und Ada Schwengebecher (r.) an der Violine auf die Bühne. Das Trio tritt am Samstag im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen auf.
Ganz klassisch Das neueste Projekt „Falkenberg unterstrichen“ bringt Ralf Schmidt mit den Streicherinnen Ilka Grießer am Cello (l.) und Ada Schwengebecher (r.) an der Violine auf die Bühne. Das Trio tritt am Samstag im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen auf. Agentur Lizenz

Halle (Saale) - Er ist mal wieder in Halle. Ja klar, Falkenberg alias Ralf Schmidt ist bekanntlich schon vor fünf Jahren in seine Heimatstadt Halle zurückgekehrt. Am Samstag aber wird er hier wieder einmal auf der Bühne stehen, an einem ganz besonderen Ort: im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen.

Mehr Hallenser Persönlichkeiten finden Sie in der Porträt-Serie "Gesichter von Halle", welches als Buch seit dem 1. Dezember 2015 in den MZ-Service-Centern am Markt und in der Delitzscher Straße 65. Preis: 14,90 Euro erhältlich ist.

Die Besonderheit des Auftrittsortes hat vor allem mit der Besonderheit des Konzertes zu tun: In seinem neuesten Projekt „Falkenberg unterstrichen“ wird der Sänger, Multiinstrumentalist, Produzent und Komponist Songs seines neuen Albums „Geliebtes Leben“ auf die Bühne bringen. Für seine unaufdringlich klugen Texte, getragen von großen Melodien, hat der Künstler im Sommer ganz neue, fast schon klassisch anmutende Arrangements geschaffen. Begleitet wird Falkenberg in „Unterstrichen“ von zwei Künstlerinnen: Ilka Grießer am Cello und Ada Schwengebecher an der Violine - beide wie Falkenberg selbst Hallenser.

Hier in der Saalestadt ist Ralf Schmidt geboren und aufgewachsen. Seine ersten sängerischen Erfahrungen hat Schmidt im berühmten Stadtsingechor und wenig später im Chor des Opernhauses gesammelt: Rosenkavalier, Zauberflöte, La Bohème - wo Knabenstimmen eben gebraucht werden. „Da war ich zehn - und der Chor eine wichtige Station in meinem Leben“, erinnert sich Schmidt, der sich nach dem Mädchennamen seiner Mutter Falkenberg nennt. Lange, so bis Ende der 90er Jahre, stand davor noch ein IC - das Kürzel „für diese kleinen Computer-Chips“ - für integrierte Schaltkreise. Das war die Zeit, als Falkenberg noch elektronische Musik gemacht und sein erstes Elektronik-Album herausgegeben hat.

Schon früh hatte Falkenberg erste eigene Songs - „Nachspielen war eigentlich nie mein Ding“, sagt er. Das sei auch bei seinen ersten Bands, mit 14, so gewesen. Seine selbst geschriebenen kritischen Texte verhinderten später in den 80er Jahren eine Einstufung als Musiker, doch in der Jungen Gemeinde in Neustadt hat Falkenberg ein musikalisches Zuhause gefunden. Auch bei der Armee hat es Ärger wegen seiner Texte gegeben, wenig später die „erste unfreiwillige Begegnung mit dem Staatsapparat“, wie es Falkenberg beschreibt - wegen staatsfeindlicher Hetze. Immerhin aber gab ihm die Armeezeit Gelegenheit, Gitarre spielen und Leute kennenzulernen. „Ich bin ja in allem Autodidakt.“ 1983 wurde Falkenberg von Martin Schreier als Frontsänger zu Stern Meißen geholt. Zwei Alben, bei deren Produktion Ralf Schmidt tonangebend war, erhielten Preise und Platzierungen in den Charts. Ab 1985 startete Falkenberg parallel zu Stern Meißen seine Solo-Karriere, 1989 verließ er die Band.

Auf über 30 Jahre Bühnenpräsenz und 19 Alben kann der 55-Jährige inzwischen zurückblicken. „Für mich ist es ein Glück, dass das, was mir Spaß macht, mein Beruf geworden ist“, so der Künstler, der seit seiner Kindheit nur eines machen wollte: Musik. (mz)

Konzert „Unterstrichen“, Samstag, 20 Uhr, Freylinghausensaal