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Salzatal im Saalekreis Salzatal im Saalekreis: Zappendorf will punkten

Von Claudia Crodel 19.06.2014, 17:26
Die Alte Mühle in Zappendorf
Die Alte Mühle in Zappendorf Archiv/Günter Bauer

Zappendorf/MZ - Zappendorf setzt auf Zukunft. Der Ort im Salzatal mit seinen weiteren Ortsteilen Müllerdorf und Köllme will zeigen, dass es großen Wert hat, in einer dörflichen Gemeinschaft zu leben, trotz des demografischen Wandels und der oft diskutierten Frage, ob kleinere Orte überhaupt eine Zukunft haben können.

Zum Ort Zappendorf, der rund 15 Kilometer westlich von Halle liegt, gehören seit 1952 die Ortsteile Zappendorf, Müllerdorf und Köllme. Heute liegt Zappendorf in der Einheitsgemeinde Salzatal und erstreckt sich über eine Fläche von 1 180 Hektar.

Im Jahr 2013 hatte das Dorf 1 373 Einwohner. Die Ortschaft ist Mitglied des Verbandes „Naturpark Unteres Saaletal“ und der Gemeinschaft „Weinstraße Mansfelder Seen“. Seine erste urkundliche Erwähnung erfuhr Zappendorf im 13. Jahrhundert. Lange Zeit war es vom Bergbau geprägt.  

Als Landrat Frank Bannert (CDU) die Gemeinden des Saalekreises zum neunten Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ aufrief, meinte Zappendorfs Bürgermeisterin Ina Zimmermann (CDU), dass es gut sei, sich an dem Wettstreit zu beteiligen. Über Jahrzehnte sei in Zappendorf mit großem Engagement und viel Herzblut einiges aufgebaut worden, das sich weit über die Ortsgrenzen sehen lassen könne, so Zimmermann.

Sechsköpfige Jury

Ein Team aus engagierten Einwohnern verschiedener Generationen tat sich zusammen und arbeitete die Bewerbung aus, die im März beim Landkreis eingereicht wurde. Außer Zappendorf beteiligen sich auch die Orte Lochau, Röglitz und Reipisch am Wettbewerb.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, was die Jury zur Bewerbung sagt.

Dieser Tage war es nun soweit: Eine sechsköpfige Jury, bestehend aus Vertretern des Landesheimatbundes, des Landesbauernverbandes und des Landkreises nahmen Zappendorf in unter die Lupe. Sie wollten sich vor Ort davon überzeugen lassen, dass der Ort zurecht um den Titel „Unser Dorf hat Zukunft“ wetteifert.

Mit einem per Traktor gezogenen Leiterwagen ging es durch Köllme, Müllerdorf und Zappendorf. Neun Stationen wurden besucht, vom Kinder- und Jugendcamp im ehemaligen Steinbruch in Köllme unter anderem zur Kindertagesstätte und zur Feuerwehr, zum Händelweinberg und zur Alten Mühle Zappendorf, zur Fischtreppe und zum Heimat- und Landwirtschaftsmuseum in Müllerdorf. Dabei ging es um eine möglichst umfassende Präsentation.

Die Jury konnte sich unter anderem davon überzeugen, wie mit historischer Bauten umgegangen wird, welche Rolle die Wirtschaft und der Naturschutz spielen. In besonderem Maße ging es um das Zusammenleben im Dorf sowie um die generationenübergreifende Arbeit im Kinder- und Jugendcamp und im Heimatmuseum, in dem beispielsweise das Projekt Zeit-Oase alte und behinderte Menschen am dörflichen Leben teilhaben lässt.

Rundfahrt mit Jury

Nach der Rundfahrt mit der Jury war Ina Zimmermann zufrieden. „Es ist alles gut gelaufen“, sagte sie. Man merkte ihr an, dass sie froh war, die Anspannung los zu sein. Andreas Schneider von der Kreisverwaltung, der den Vorsitz der Bewertungsjury übernommen hatte, äußerte sich positiv über Zappendorfs Bewerbung.

Vor allem sei es gelungen, das Dorf in vielen Facetten des gesellschaftlichen Lebens zu präsentieren, sowohl was die dörfliche Gemeinschaft, das generationenübergreifende Miteinander, die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung, als auch den Umgang mit historischer Bausubstanz und die Pflege naturnaher Lebensräume angeht. Er lobte, dass in diese komplexe Darstellung viele Bürger des Orts einbezogen wurden und auch der Umgang mit Problemen nicht einfach ausgespart wurde.

Schneider kennt Zappendorf bereits aus dem Jahr 2003, als es sich schon einmal erfolgreich um den Titel „Unser Dorf hat Zukunft“ beworben hatte - damals noch unter der Regie von Bürgermeister Rüdiger Wagner (parteilos). „In den letzten Jahren hat Zappendorf eine starke Entwicklung aufzuweisen“, resümiert Schneider.

Bürgermeisterin Zimmermann, das Bewerbungsteam sowie viele andere Zappendorfer hoffen nun, dass der Titel auch wirklich an den Ort im Salzatal geht.

Das Bewerbungsteam und die Jury schauten sich auch im Museum um.
Das Bewerbungsteam und die Jury schauten sich auch im Museum um.
Günter Bauer Lizenz
Historische Betsäule am Wegesrand
Historische Betsäule am Wegesrand
Günter Bauer Lizenz