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Saalekreis Saalekreis: Mit 14 allein im Segelflieger

Von Claudia Crodel 16.10.2012, 17:37

Oppin/MZ. - Fliegen fand Markus Michallok schon immer "cool". Vor wenigen Tagen ist der Achtklässler aus dem Herder-Gymnasium in Halle 14 Jahre alt geworden. Am Tag nach seinem Geburtstag flog er erstmalig allein im Segelflugzeug. Der Start, die Einteilung der Platzrunde, die Landung. Alles hatte er zigmal mit den Fluglehrern geübt. Alles ging bei diesem ersten Alleinflug ganz glatt. Damit ist Markus Michallok der jüngste Pilot beim Flugsportverein Halle-Oppin.

Die große Liebe zum Selber- Fliegen habe mit einem Flugsimulator am Computer angefangen. Da war Markus zwölf und brachte Stunden damit zu. "Das möchte ich richtig können", sagte er sich. Gemeinsam mit seinen Eltern beriet er sich. Sie erkundigten sich auf dem Flugplatz in Oppin nach den Möglichkeiten für Jugendliche und erfuhren so, dass laut Gesetz mit 14 Jahren eine Segelflugausbildung begonnen werden darf, dass man aber bei der Landesluftfahrtbehörde auch eine Ausnahme beantragen kann. Diese erlaubt, die Ausbildung schon mit dreizehneinhalb Jahren zu beginnen. Im Frühjahr war es soweit: Markus fuhr erstmalig zum Flugplatz in Oppin. Schon am ersten Tag durfte er sich in ein Segelflugzeug setzen und mitfliegen.

"Das war toll", erinnert er sich. Aber es sei auch ganz anders gewesen als in einem großen Urlaubsflieger. "Der Start geht viel schneller, es wackelt ein bisschen mehr und macht viel mehr Spaß", ist er sich sicher.

Bevor er den ersten Alleinflug hinlegen durfte, ging er viele Male mit Fluglehrern buchstäblich in die Luft. "Der Schüler sitzt im Schulflieger immer vorn", erzählt der 14-Jährige. Der Lehrer habe den Platz dahinter und greife notfalls ein. Auch Theoriestunden über Wetter- und Windverhältnisse hat Markus absolviert. Als der Lehrer am 3. Oktober erstmal nicht mehr hinter ihm saß, sei das schon ein ganz anderes Gefühl gewesen. Obwohl Markus kein abgeklärter Typ ist, sei ihm nicht bange geworden. "Man hat zu viel zu tun, muss auf so viele Sachen achten, da denkt man nicht Angst", begründet er. Mutter Cornelia Michallok war da schon ein wenig mulmiger, aber sie meint: "Mopedfahren, Reiten, das ist doch alles auch gefährlich." Sie vertraut ganz dem Können ihres Sohns, dessen Lieblingsfach in der Schule Englisch ist und der in seiner Freizeit auch gern liest und Klavier spielt.

Bis zum 3. November geht die Segelflugsaison noch. Die Zeit bis dahin will Markus für weitere Flüge nutzen. Den sich anschließenden Winter will der junge Pilot vor allem dazu nutzen, seine theoretischen Kenntnisse über das Fliegen und alles, was damit zusammenhängt, zu vertiefen.

Vorerst darf Markus Michallok nur Platzflüge allein absolvieren. Den Segelflugschein, der ihn zu weiteren Flügen berechtigt, will er in zwei Jahren machen. Das sei erst mit 16 möglich. Markus jedenfalls hat ein klares Berufsziel: "Ich will mal Pilot werden."