Roter Stern - Wörmlitz-Böllberg Roter Stern - Wörmlitz-Böllberg: Spielabbruch in Halle hat eine Vorgeschichte
Halle (Saale) - In der Stadt Halle wird am kommenden Wochenende kein Fußball gespielt - ab der Stadtoberliga abwärts. Denn die Schiedsrichter streiken. Es ist eine Reaktion auf den Spielabbruch am vergangenen Wochenende beim Spiel der Stadtliga zwischen Roter Stern II und Wörmlitz-Böllberg II.
Da hatten Wörmlitzer Spieler den Referee nach einer Roten Karte derart beschimpft und bedrängt, dass er um seine Sicherheit fürchtete und das Spiel in der 70. Minute nicht fortsetzen wollte. Ordner des Roten Sterns, die ihn schützen wollten, wurde beleidigt und geschubst. Derartige Ausfälle wollen sich die Schiedsrichter nicht mehr gefallen lassen.
„Ich teile im Namen des Schiedsrichterausschusses des Stadtfachverbands Fußball Halle mit, dass wir zu der Entscheidung gekommen sind, am 14.12. und 15.12.2019 sowie am 14.03. und 15.03.2020 keine Schiedsrichter/-innen zu den Spielen im Spielgebiet des SFV Halle anzusetzen“, heißt es in der Mitteilung von Halles Schiedsrichter-Chef Marcel Theumer.
Schiedsrichter streiken in Halle
Der Grund sind insgesamt drei Spielabbrüche in diesem Jahr wegen verbalen und körperlichen Übergriffen auf Schiedsrichter. „Dieser Umgang mit den Schiedsrichter/-innen ist an einem Punkt angelangt, der für uns als Verantwortliche nicht mehr zu tolerieren ist“, heißt es weiter.
Der Rote Stern veröffentlichte in sozialen Netzwerken eine Schilderung der Ereignisse vom Wochenende - verfasst von eigenen Fans - und ein eigenes offizielles Statement. Darin heißt es: Man fordere „die TSG Wörmlitz-Böllberg, den Stadtverband Halle und den Landesfußballverband Sachsen-Anhalt nachdrücklich auf, die Ereignisse gründlich aufzuarbeiten und angemessene Sanktionen gegen die beteiligten Spieler und Verantwortlichen auszusprechen“.
Roter Stern - Wörmlitz-Böllberg: Ein Duell mit Vorgeschichte
Die Fußball-Homepage Fupa zitierte den Wörmlitzer Vereinschef Jörg Patzner so: „Ich muss dies auf das Schärfste zurückweisen. In einer Begegnung, die auf beiden Seiten von Foulspielen und Nickligkeiten geprägt war, hat der Schiedsrichter das Spiel durch fragwürdige Entscheidungen aus der Hand gegeben. Der Spielabbruch ist aus meiner Sicht überzogen.“ Patzner weiter: „Der Schiedsrichter wurde von unseren Spielern nicht angefasst. Dass Anbrüllen war sicher nach dem Platzverweis nicht korrekt, das gebe ich zu, aber solch gravierende Vorwürfe sind aus der Luft gegriffen.“ Für ihn liegt die Schuld also beim Schiedsrichter.
Nun muss das Sportgericht entscheiden. Wie schon beim ersten Abbruch in einem Spiel der beiden Vereine vor fünf Jahren. Da hatte es körperliche Auseinandersetzungen, die von Wörmlitzern ausgegangen waren, am Rande des Spielfeldes gegeben. Beide Vereine waren damals verurteilt worden: Keiner bekam Punkte, beide 0:3 Tore und 165 Euro Geldstrafe. Der Rote Stern war bestraft worden, weil er keinen Ordnungsdienst gestellt hatte. Diesmal griffen die Ordner ein. (mz)