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Roman "GoodDreams" von Claudia Pietschmann  Roman "GoodDreams" von Claudia Pietschmann : Geld verdienen im Schlaf

Von Sandy Schulze 05.10.2016, 18:00
Bücher begleiten die Autorin Claudia Pietschmann schon seit ihrer Kindheit. In der stattlichen Sammlung in ihrer Wohnung steht nun sogar ihr eigenes Werk.
Bücher begleiten die Autorin Claudia Pietschmann schon seit ihrer Kindheit. In der stattlichen Sammlung in ihrer Wohnung steht nun sogar ihr eigenes Werk. Günter Bauer

Halle (Saale) - Der nächste Schreibratgeber verändert mein Leben, dachte Claudia Pietschmann, las - und stellte ihn anschließend fein säuberlich zu den anderen ins Büroregal. Irgendwann war die Reihe an Büchern einen Meter lang. Nur geschrieben hatte Claudia Pietschmann nichts.

Bis die gebürtige Brandenburgerin tatsächlich zum Schreiben kam, sollte einige Zeit vergehen: Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität in Berlin, Nebenjob als Gästebetreuerin beim ZDF-Morgenmagazin, später Werbetexterin und Lektorin.

Mit 31 Jahren, im Erziehungsurlaub nach der Geburt ihrer ersten Tochter, versuchte sie sich zum ersten Mal an einer Geschichte. Für den Schreibwettbewerb einer Frauenzeitschrift schrieb sie in kurzer Zeit aus dem Nichts einen 80-seitigen Krimi: „Ich habe nie eine Rückmeldung bekommen, aber das erste Manuskript zu schreiben, war ein großartiges Gefühl.“

Erstes Manuskript ein Steam-Punk-Roman

Zehn Jahre vergingen, ohne dass sie an einer Geschichte arbeitete, dafür stapelten sich die Ratgeber. Erst die Schreibkurse beim Jugendbuchautor Rainer Wekwerth trieben die zweifache Mutter an, tatsächlich an größeren Konzepten zu arbeiten. Sie schrieb ihr erstes Manuskript, einen Steam-Punk-Roman, und wurde von der Münchner Autoren- und Verlagsagentur AVA unter Vertrag genommen.

„Mein erster Roman ist bis heute unveröffentlicht“, sagt die 47-Jährige, „aber das ist für mich auch gut zu verschmerzen. Steam Punk ist in Deutschland kein Publikumsrenner.“ Mehr Glück hatte sie mit ihrem nächsten Konzept. „Es sollte sich um ein Spiel drehen, eine ungewöhnliche Umgebung haben und in der Handlung doch logisch erklärbar sein“, erklärt Claudia Pietschmann, „Orcs, Trolle und Zwerge sollten jedenfalls keine Rolle spielen“. Herauskam ihre erste Jugendbuch-Veröffentlichung. Vor wenigen Wochen ist „GoodDreams - Wir kaufen deine Träume“ beim bekannten Arena-Verlag erschienen.

Träume sind bares Geld wert

Der Roman spielt in einer nahen Zukunft, etwa 30 Jahre von heute, in der es möglich ist, Träume mit einem Rekorder als Video aufzuzeichnen und im sozialen Netzwerk GoodDreams zu teilen. Je mehr Benutzer einen Traum positiv beurteilen, desto mehr Geld gibt es, Popularität ist bare Münze. Profis verdienen im Schlaf ihren Lebensunterhalt, denn Träume können bewusst gesteuert und von anderen als Vorlage genutzt werden. Eines Tages wird eine über alle Welt verstreute Gruppe zu einem Spiel um 250 .000 Dollar eingeladen - und der Treffpunkt ist ein Traum.

Nächstes Buch in Planung

„Wie es weitergeht, möchte ich natürlich nicht verraten“, sagt die Autorin. Für sie selbst sollte der Roman, als das Ende schon längst gedruckt war, noch einmal ungeplant spannend werden. „Beim Versand meiner Belegexemplare ging wohl alles schief, was schief gehen konnte“. Erst einen Tag vor dem Sommerurlaub im Ausland kam der gepolsterte Umschlag mit ihrem ersten Exemplar mit der Post bei Claudia Pietschmann an. „Das Buch in den Händen zu halten, war unbeschreiblich“, sagt sie. Und es kam doch pünktlich genug, um ihrer Tochter die Fahrt in den Urlaub zu verkürzen. Zuerst durfte allerdings ihr Mann lesen, dessen Burg-Studium vor Jahren der Grund für ihren Umzug nach Halle war. „Wir halten uns gegenseitig den Rücken frei“, sagt die Autorin. So auch in nächster Zeit: Das nächste Jugendbuch ist schon in Planung und soll im nächsten Herbstprogramm erscheinen.

Die Lese-Premiere von „GoodDreams“ findet am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Blanco Bar, Harz 9, statt. (mz)