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Rockerprozess Rockerprozess: Opfer kann sich nicht mehr an Tat erinnern

16.11.2012, 11:23
Der wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung angeklagte Daniel K. (Mitte). (ARCHIVFOTO: DAPD)
Der wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung angeklagte Daniel K. (Mitte). (ARCHIVFOTO: DAPD) dapd

Halle (Saale)/dpa. - Als er unmittelbar danach von der Polizei im Krankenhaus befragt worden sei, habe er unter dem Einfluss von Narkose und Medikamenten gestanden, sagte der 26-Jährige. Das Landgericht Halle befragte ihn am Freitag als Zeuge zum zweiten Mal. Angeklagt ist ein Mitglied des Motorradclubs Bandidos. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen versuchten Totschlag und gefährlicher Körperverletzung vor. Er soll im Mai in Halle mindestens dreimal gezielt auf den 26-Jährigen geschossen und ihn schwer verletzt haben.

Beim Motiv gehen die Ermittler von einem Machtkampf im Rockermilieu aus. Beide Männer, der Angeklagte und das Opfer, sollen laut Anklage Rivalen in der Rockerszene gewesen sein. Der 26-Jährige hatte zudem den Namen des 39-Jährigen unmittelbar nach den Schüssen während eines Telefonats als Täter genannt. Sein Handy-Gespräch mit einem Freund hatte die Polizei im Rahmen von Ermittlungen im Drogenmilieu abgehört. Auch an das Telefonat könne er sich nicht erinnern, sagte der 26-Jährige. Die Verteidigung des Angeklagten beantragte unter anderem, ein Gutachten vom Gesundheitszustand des Opfers bei seiner Vernehmung durch die Polizei zu erstellen. Der Prozess wird am 23. November fortgesetzt.