Rennen der Schlauchboote

KLOSCHWITZ/MZ. - "Wir sind einfach begeistert", sagte Anita Frenzel, eine der fleißigen "Kloschwitzer Blüten", die das Fest alljährlich organisieren.

Zwar hatte sich das Wetter auch 2008 von seiner besten Seite gezeigt, erinnerte sich Frenzel, aber da hatte es einen großen Wermutstropfen gegeben: Das Schlauchbootrennen, eigentlich ein absolutes Gaudi für die Besucher, fiel buchstäblich ins Wasser - ins Hochwasser. Der Kloschwitzer Bürgermeister Jan Papendieck (Die Linke) hatte damals aus Sicherheitsgründen das Rennen auf der Saale abgesagt. Als Ersatz mussten die starken Männer der freiwilligen Feuerwehren ein Einsatzfahrzeug mit dem Seil am Ufer entlang ziehen.

Ganz anders dieses Jahr. Neun Teams - allesamt Feuerwehrmänner aus der Umgebung - gingen mit ihren Schlauchbooten an den Start. Die Besucher feuerten die Mannschaften, darunter auch eine aus der Partnergemeinde Köppern, lautstark an. Die Wettkämpfer setzten alles daran, die Strecke so schnell wie möglich zu überwinden. Die Nase vorn und damit den

Sieg für sich verbuchen konnte schließlich das Team der freiwilligen Feuerwehr aus der Gemeinde Brachwitz. Weibliche Teilnehmer waren im Gegensatz zum Vorjahreswettbewerb diesmal nicht am Start.

Der Höhepunkt eines jeden Blütenfestes, bei dem immer jede Menge Live-Musik geboten wird (Stargast war diesmal Uli Schwinge), ist der Blütenball. Auch das Organisationsteam des Festes, die neun "Kloschwitzer Blüten" trugen mit einem Programmteil zur Unterhaltung im Festzelt bei. "Dieses Mal haben wir uns eine Militär-Parodie ausgedacht und sind im Kampfanzug aufgetreten", sagt Anita Frenzel. Währenddessen wurden die neun Bewerberinnen um die Krone der Blütenkönigin für ihre Auftritte in Bade- und Abendmode vorbereitet. Unter ihnen war Cindy Härzer aus Wettin, die 21 Jahre alte Sekretärin in einer Arzt-Praxis. "Aufgeregt war ich schon ein bisschen. Aber meine Freundin, die Mama und meine Großeltern haben die Daumen gedrückt", erzählte die junge Frau. Sie trat in einem schwarz-pinkfarbenen Bikini mit schwarzem Pareo auf. Beim Thema Abendmode zeigte sie ein dunkelblaues, langes Abendkleid. "Das hatte ich mir mal gekauft für den Fall, man braucht mal was Langes", sagte sie. Dazu trug sie silberne Schuhe und eine Hochsteckfrisur.

Mit ihrem souveränen Auftritt konnte Cindy die Jury überzeugen und eroberte sich damit die Krone der Blütenkönigin. Die hatte bisher die Abiturientin Maria Auerbach aus Brachwitz getragen. Sie gewann 2008 den Wettbewerb als "Lady in Red", im langen roten Abendkleid.

Nun also Dunkelblau als Siegerfarbe. Cindy Härzer wird während ihrer Herrschaft zwei offizielle Termine für die Gemeinde wahrnehmen, wie sie selbst sagte. Für das Fußballspielen in der Damen-Elf des SV Lettewitz will sie sich trotzdem Zeit nehmen. Seit ihrem sechsten Lebensjahr tritt sie den Ball. "Mein Vater hat mich mitgenommen und für den Fußball begeistert", so Cindy.