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Reihenweise Weihnachtsbäume

Von Katja Pausch 12.12.2007, 16:36

Halle/MZ. - Noch sind die Schützlinge von Sven Osterloh recht klein. Gerade bis ans Knie reichen sie ihm, und es sind auch eher Setzlinge, die der Elektronik-Facharbeiter in seiner Freizeit betreut. Sie stehen auf über einem Hektar im Norden von Halle, genauer in der Frohen Zukunft, und warten darauf, richtige Weihnachtsbäume zu werden.

"Das dauert rund sieben bis zwölf Jahre", weiß Sven Osterloh, der die gut 5 000 Bäumchen in Reih und Glied auf dem familieneigenen Obsthof am Mühlrain gepflanzt hat. Vor zwölf Jahren hatte Vater Albrecht die Idee, auf der kleinen privaten Obstplantage, die er 1970 dem Stift Cyriaki et Antonii abgekauft hatte, Weihnachtsbäume anzupflanzen. Seitdem wachsen auf dem Grubengelände Frohe Zukunft II, auf dem bis 1918 noch Braunkohle gefördert wurde, Nadel- statt Obstbäume.

Vor einem Jahr hat Sven Osterloh die letzten Weihnachtsbäume zum Selberschlagen "geerntet", nun wachsen die nächsten Jungpflanzen heran. 2 000 werden pro Jahr auf dem inzwischen erweiterten Areal gesetzt: Nordmanntannen aus Georgien, Blaufichten aus Arizona, die Fraser-Tanne aus North-Carolina. Sie alle stammen aus Baumschulen und werden von Osterloh in der Freizeit gehegt und gepflegt. Ab dem kommenden Jahr will der 43-Jährige die Bäume unter dem Logo "Waldmeister" vertreiben. Spätestens ab 2011 soll jeder Kunde, der bei ihm auf dem Hof steht, seinen Baum selber sägen können.

Doch bis es soweit ist, hat der Hallenser einiges zu tun: Der richtige Verschnitt ist ebenso wichtig wie der Schutz vor Schädlingen, zum Beispiel der Sitka-Laus. "Der fallen die Nadeln der Bäume zum Opfer", so der Weihnachtsbaum-Experte.

Die Baumpflege erlernt hat Osterloh in Seminaren des Deutschen Weihnachtsbaumverbundes, und auch Vater Albrecht als gelernter Obstbauer hat für den Sohn einige Tipps parat. Inzwischen gibt es sogar einen Junior in der Weihnachtsbaumzüchter-Familie: Leander, zwei Jahre alt, stapft schon fleißig durch die Plantage. Noch allerdings sind die Bäume genauso hoch wie er.

Bis diese soweit sind, dass sie weihnachtliche Wohnzimmer schmücken können, verkauft Osterloh frisch geschlagene, eingekaufte Bäume aus der Umgebung. Und bis ihm Nordmanntanne, Blau- oder Rotfichte ins Netz gegangen ist, kann sich der Käufer die Wartezeit mit einem Glühwein vertreiben.

Weihnachtsbaum- und Apfelverkauf vom 15. bis 23. Dezember täglich von 10 bis 17 Uhr.