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Rechnen mit Handy Rechnen mit Handy: Schüler entwickelt App die Mathe-Kompetenzen trainiert

Von Konrad Schröter 14.03.2020, 15:00
Programmieren ist eine Leidenschaft von Stefan Neuber. Jetzt hat er seine erste App entwickelt.
Programmieren ist eine Leidenschaft von Stefan Neuber. Jetzt hat er seine erste App entwickelt. Schröter

Halle (Saale) - Was dieser Junge geschafft hat, ist noch nicht vielen vor ihm gelungen: Bereits mit 16 Jahren hat Stefan Neuber seine eigene App herausgebracht. Mit „MatheX“ will der Schüler des Georg-Cantor-Gymnasiums vor allem Grundschülern helfen, grundlegende mathematischen Fähigkeiten zu trainieren. Neuber nimmt derzeit mit seiner App am Schüler- und Wirtschaftswettbewerb „Futurego“ teil. In der ersten Phase des Wettbewerbs wurde er in der Kategorie „Digitalisierung und Technologie“ für das beste Ideenpapier ausgezeichnet.

Schüler aus Petersberg entwickelt App, mit der Mathe trainiert werden kann

„Ich habe mit dem Programmieren in der fünften Klasse angefangen“, erzählt er. Und weil er damit sehr viel Freude habe, hat er daran festgehalten. „Irgendwann kam mir dann der Gedanke, eine App zu programmieren“, erinnert er sich. Mithilfe des Internets habe er sich dann das dafür nötige Wissen angeeignet. Seit Anfang dieses Jahres kann die App zunächst für Android-Geräte in den Stores heruntergeladen werden.

Und wie sieht es mit dem Zeitaufwand aus? „100 Stunden habe ich schon an dem Projekt gearbeitet.“ Und da ist es verständlich, dass das Schreiben der App nicht immer ohne Komplikationen ablief. „Es gab viele Probleme und ich musste zahlreiche Fehler suchen. Man darf nicht verzweifeln, auch wenn es Stunden dauert, bis ein Fehler behoben ist“, sagt der 16-Jährige.

Lehrer die Ergebnisse ihrer Schüler einsehen und Unterrichtsmethoden mit darauf reagieren

In der App gibt es insgesamt sechs verschiedene Kategorien wie beispielsweise Schätzen oder Verdoppeln. Die Interaktion mit der Software lässt sich dabei ganz einfach über eine sehr zuverlässige Spracheingabe umsetzen. Zusätzlich können Lehrer die Ergebnisse ihrer Schüler einsehen und mit entsprechenden Unterrichtsmethoden darauf reagieren.

„Das Training von mathematischen Basiskompetenzen ist oft sehr ineffizient“, sagt Neuber. Immer nur Hausaufgaben zu machen oder mit dem Lehrbuch zu arbeiten, reicht seiner Meinung nach nicht aus, weil die Schüler keine individuellen Rückmeldungen bekommen. Mit seiner App wollte er das nun ändern.

„Ich will meine App jetzt bei Lehrern an Grundschulen vorstellen“

Neuber verbindet die Teilnahme bei Futurego mit einer wissenschaftlich-praktischen Arbeit im Informatikunterricht. Mit dem Konzept hat er bereits bei „Jugend forscht“ mitgemacht. Dort war er zwar, wie er selbst sagt, nicht besonders erfolgreich, aber es hat ihm Spaß gemacht.

„Ich will meine App jetzt bei Lehrern an Grundschulen vorstellen“, sagt er. Dass Grundschüler oft noch kein eigenes Smartphone besitzen, sei ihm dabei bewusst. Deshalb sollen vor allem die Eltern von seinem Konzept überzeugt werden.

Mathe-App soll weiterentwickelt werden

Außerdem hat er vor, die App in einer weiteren Entwicklungsstufe thematisch zu erweitern, doch zunächst sollen die mathematischen Grundlagen genügen. Auch eine Vollversion, die noch mehr Funktionen enthält, soll demnächst für einen geringen Monatsbeitrag verfügbar sein. Und eine Unternehmensgründung schließt er ebenfalls nicht aus.

Doch zunächst gilt es, bis zum 2. April in einem Konzeptpapier und einem Video die Idee für Futurego noch genauer vorzustellen. Und wer weiß, vielleicht ist die App eines 16-jährigen Schülers, der im Saalekreis in der Gemeinde Petersberg wohnt, ja bald in aller Munde.(mz)