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Rauschfrei entspannen Rauschfrei entspannen: Hallenser betreiben Laden für legale Cannabis-Produkte

Von Franz Ruch 09.10.2020, 06:30
Georg Münnich (links) und Linus Arfert haben Ende Mai ihren CBD-Store an der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle eröffnet.
Georg Münnich (links) und Linus Arfert haben Ende Mai ihren CBD-Store an der Ludwig-Wucherer-Straße in Halle eröffnet. Stephan Retzlaff

Halle (Saale) - Von außen weist am „Sanaleo CBD Store“ in der Ludwig-Wucherer-Straße 33 in Halle wenig auf Cannabis hin. Das bekannte grüne Blatt der Hanfpflanze, verrauchte Sofa-Ecken oder ähnliche Kiffer-Cliches wird man hier nicht finden. Trotzdem dreht sich in dem Geschäft alles um die Cannabispflanze, genauer gesagt um ein Produkt davon: Cannabidiol (CBD).

Der Stoff wirkt im Gegensatz zum chemisch verwandten THC (Tetrahydrocannabinol) nicht berauschend und ist in Deutschland nicht verboten. Wegen seiner entkrampfenden, schmerz- und angstlösenden Wirkung ist CBD seit Jahren als Naturheilmittel stark auf dem Vormarsch.

CBD im Sanaleo-Shop in verschiedenen Dosierungen und Konsumformen

Zu kaufen gibt es CBD im Sanaleo-Shop in verschiedenen Dosierungen und Konsumformen. Zum einen gibt es Aromablüten, die äußerlich den Marihuana-Knospen gleichkommen, medizinisch wirken, aber keinen Rausch liefern. Außerdem werden Aromaöle und Vape-Produkte (Verdampfer) angeboten, mit denen das CBD entweder als Flüssigkeit unter die Zunge getropft oder, ähnlich wie bei einer E-Zigarette, verdampft werden kann.

„Außerdem bieten wir auch Nahrungsmittel an. Ende des Jahres sollen auch noch Kosmetika, wie zum Beispiel Cremes folgen“, sagt der 20-jährige Georg Münnich, einer der beiden Geschäftsführer des CBD-Geschäfts.

„Wir in Halle sind so etwas wie ein Franchise-Partner“

Zusammen mit seinem Kumpel, dem 24-jährigen Linus Arfert, hat er Ende Mai den Laden eröffnet. Beide führen seitdem gemeinsam das Geschäft. „Sanaleo“ ist dabei der Name des CBD-Zulieferers aus Leipzig. „Wir in Halle sind so etwas wie ein Franchise-Partner“, sagt Münnich. Die Sanaleo-Inhaber aus Leipzig haben die beiden Hallenser über einen gemeinsamen Freundeskreis kennengelernt. „Durch Gespräche kam dann schnell die Frage auf, ob wir nicht einen Laden in Halle eröffnen wollen“, so Münnich.

Die Idee wurde Ende 2019 geboren. Dann mussten sich beide erst einmal auf eine kleine Odyssee begeben, denn geeignete Geschäftsräume in Halle zu finden, sei eine Herausforderung gewesen. „Es ist schwer, in einem coolen Viertel eine Ladenfläche zu finden“, sagt Münnich. Der Laden an der Ludwig-Wucherer-Straße habe mehrere Jahre leer gestanden. Neben dem Verkaufsraum gibt es hier jetzt noch einen Extraraum, der im Moment als kleine Kunstgalerie dient. „Hier stellen wir Werke von lokalen Künstlerinnen und Künstlern aus“, sagt Georg Münnich.

„Aufklärung und Beratung sind hier ein wichtiger Teil“

Die ersten paar Monate seit der Öffnung seien gut gelaufen, erzählt Münnich weiter. Wie erwartet, sei es das studentische Klientel gewesen, das sich zuerst für den Laden interessiert hat. Inzwischen würden aber auch immer öfter ältere Kunden mit unterschiedlichen Biografien vorbeischauen.

„Aufklärung und Beratung sind hier ein wichtiger Teil“, sagt Münnich. Von Personen mit leichten Schlafstörungen über Sportler bis hin zu Krebspatienten, die eine Alternative für ihre Schmerzlinderung suchen, würden sich immer mehr Leute für CBD als pflanzliches Heilmittel interessieren. (mz)