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  7. Ratten Bekämpfung in Kanalisation in Halle: Experten erklären Maßnahmen der Stadt gegen Schädlinge

ÜberTräger von Krankheiten Rattenplagen in Sachsen-Anhalt: Wie die Tiere in Halles Kanalisation bekämpft werden

Weißenfels, Dessau, Magdeburg - zahlreiche Städte in Sachsen-Anhalt haben ein Rattenproblem. Wie sieht die Lage in Halle aus? Und wie werden die Tiere vor Ort bekämpft? Die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft (HWS) gibt Antworten.

Von Anna Schilling 01.11.2023, 15:07
Ratten werden in Halle in der Kanalisation bekämpft.
Ratten werden in Halle in der Kanalisation bekämpft. Symbolfoto: dpa-Zentralbild/Sabrina Hentschel

Halle (Saale)/DUR - In vielen Städten Sachsen-Anhalts gibt es Probleme mit Ratten. Nach Angaben von Experten steigt die Zahl der Tiere im Land kontinuierlich an. Beim Deutschen Schädlingsbekämpferverband (DSV) wurde in diesem Jahr eine Zunahme von Rattenplagen beobachtet. Wie sieht die Lage in Halle aus?

 
Immer mehr Ratten in Halle. So versuchen Schädlingsbekämpfer die Plage zu beenden.(Video: Anna Lena Giesert)

Ist ein stärkerer Rattenbefall in Halles Kanalisation oder an anderen Orten festgestellt worden? Und wie werden die Tiere bekämpft?

Antworten darauf gibt Dankert Richter, Abteilungsleiter Abwasser der Stadtwerketochter Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft (HWS).

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Ist ein stärkerer Rattenbefall in der Kanalisation in Halle oder an anderen Orten festzustellen?

Laut Dankert Richter ist kein signifikanter Anstieg von Rattenbefall in Halle festzustellen. 

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Wie wird in Halle gegen Ratten vorgegangen?

Liegt eine Rattenmeldung vor, werden die betroffenen Schächte in der Kanalisation der Straße beziehungsweise in dem Gebiet auf Rattenspuren, wie beispielsweise den Kot der Tiere, überprüft, erklärt Richter. Falls eine Bekämpfung der Tiere notwendig sein sollte, wird in den betroffenen Schächten anschließend Rattengift ausgelegt.

Dazu wird das Rattengift normalerweise in den Schacht gehängt. Dies geschieht nach Biozidverordnung nur noch mit einem Köderschutz, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Köder mit dem Abwasser in Kontakt kommen könnte.

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Aus diesem Grund nutzt die HWS größtenteils sogenannte  "Rattenboxen“. Sollte sich das Wasser in einem Kanalisationsschacht einmal stauen, verhindern die Boxen einen Kontakt des Rattenköders mit dem Abwasser. Somit gelangen die Giftstoffe nicht in den Wasserkreislauf.

Nachdem das Gift ausgelegt wurde, werden die behandelten Schächte in den Tourenplan der HWS aufgenommen, erklärt Dankert Richter. Die betroffenen Schächte werden wöchentlich übergeprüft. Die meisten Boxen werden dabei digital auf "Rattenbesuch" überwacht. Sobald das Gift von den Ratten nicht mehr angenommen wird, ist die Rattenbekämpfung an dem Standort abgeschlossen, erklärt der Experte. 

Was können Menschen tun, um Rattenplagen zu verhindern?

Der Abteilungsleiter Abwasser der HWS erklärt: Um die Rattenpopulation im Kanalnetz auf ein Minimum zu reduzieren, ist es enorm wichtig, dass keine Essens- und Fettreste über die Toiletten entsorgt werden. Abfälle sollten stattdessen lieber in Mülltonnen landen.

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Wenn es keine Nahrungsquelle für die Ratten gibt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Rattenbefalls auch sehr gering, so der Experte.