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  7. Olaf Schubert und Stephan Ludwig: Lesung in Halle aus Olaf Schubert bewertet die Schöpfung

Gemeinsame Lesung Olaf Schubert und „Zorn“-Autor Stephan Ludwig präsentieren im Objekt 5 in Halle ihr neues Buch

Comedian Olaf Schubert und „Zorn“-Autor Stephan Ludwig haben ein neues Buch geschrieben: "Olaf Schubert bewertet die Schöpfung". Bei einer gemeinsamen Lesung in Halle gab es jetzt die ersten Kostproben.

Von Katja Pausch Aktualisiert: 16.11.2022, 09:29
Freunde fürs Leben: Olaf Schubert (l., im Pullunder) und Stephan Ludwig  vor dem Objekt 5 in Halle
Freunde fürs Leben: Olaf Schubert (l., im Pullunder) und Stephan Ludwig vor dem Objekt 5 in Halle Foto: Steffen Schellhorn

Halle (Saale)/MZ - Nichts Geringeres als die Bewertung der Schöpfung haben sie sich vorgenommen. Wer, wenn nicht sie, könnte das besser? Zwar wurde irgendwie alles schon bewertet – allerdings noch nicht von ihm: Olaf Schubert. Und so ist am Montagabend der weltberühmte Dresdner Pullunder-Träger gemeinsam mit dem halleschen Krimi-Autor und „Zorn“-Schöpfer Stephan Ludwig im Objekt 5 in zwei aufeinanderfolgenden Lesungen angetreten, mit ausreichend Hinter- und Vordergrundwissen alles „von ABBA bis Zyankali“ einer Bewertung zu unterziehen und damit zugleich das inzwischen dritte gemeinsame Buch "Olaf Schubert bewertet die Schöpfung" unters Lesevolk zu bringen.

Zuvor nimmt sich das Duo mit ernster Miene noch die Zeit für ein Foto vor der Klubtür – Zeit nicht nur für den Profi-Fotografen, sondern sogar noch für ein Pärchen, das den beiden Promis zufällig über den Weg läuft und spontan um ein Selfie bittet. „Klar, wenn’s schnell geht“, so Schubert, der weiß, dass drinnen das Publikum wartet.

Olaf Schuberts neues Buch "Olaf Schubert bewertet die Schöpfung": Halle kommt nicht vor

Pünktlich geht’s los – zunächst mit Statistik: 191 Seiten hat das Buch mit dem türkisen Umschlag, darinnen ganze 191.728 Zeichen inklusive Leerzeichen, die, so Ludwig, von den Autoren „eigentlich immer zwischen die Worte gesetzt“ worden sind. „Das hat sich bewährt“, erklärt Schubert den Zuhörern, die schon in den ersten fünf Minuten kaum aus dem Lachen rauskommen und erste Gesichtsmuskellähmungen verspüren. Weiter gehts: 71 Mal taucht das Wort „und“ auf, es wurden 119 Kommata gesetzt, „zuzüglich drei Semikolonne“, fährt Ludwig unbeirrt mit trockener Statistik fort. Zwei sind von Ludwig, eins von Schubert. „Das erkennt man daran: Es steht falsch“, so der Comedian.

Gut eineinhalb Stunden lang vergeben Schubert und Ludwig dann Sterne zwischen null und sechs, „nicht etwa fünf wie im Internet, das ist Amateurbereich“, so Schubert, der auch auf das Plagiatsproblem eingeht: „Wir haben in diesem Buch keine Quellen angegeben. Einfach, weil wir keine gefunden haben.“

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Von A wie Achselhöhle (ein Stern) über E wie Eigenurin (immerhin vier Sterne), G wie Gütersloh (Jederzeit keine Reise wert und damit volle Punktzahl) bis hin zu L wie Leberwurst, die als einzige Wurst in der Lage sei, beleidigt zu sein und damit nicht nur fünf Sterne, sondern auch das Gütesiegel „Extrawurst“ erhält, nehmen sich die selbst ernannten Bewerter alles vor, was ihnen im Alphabet – laut Schubert etwas, was kaum noch jemand kennt – vor die Flinte kommt.

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Zum Schluss dürfen die Zuhörer selbst Vorschläge zur Bewertung einreichen. „Halle“, schallt es aus den Zuschauerreihen. „Haben wir nicht im Buch“, gibt Schubert zu. Dafür gibts Döbeln: Poesie pur! Sechs Sterne.