Projekt zur Berufsorientierung Projekt zur Berufsorientierung: Schüler zimmern Segeljolle
Halle/MZ. - Die Achtklässler gehen in die Kooperative Gesamtschule (KGS) "Ulrich von Hutten", eine Ganztagsschule, in der rund 700 Mädchen und Jungen ab 5. Klasse lernen. "Wir haben mehrere Pro-
jekte im Angebot. Neben dem Bootsbau gibt es eine Schneiderei für historische Kostüme. Und derzeit in Vorbereitung ist eine Schüler-Firma, die nächstes Jahr mit einer Gaststätte auf der Silberhöhe gegründet werden soll", erzählte Schulleiter Gunter Haas.
Ohne Partner, so Haas weiter, wäre keines der Projekt möglich. Und so sind neben der KGS die Jugendwerkstatt "Frohe Zukunft" und das Begegnungszentrum für Ausländer und Deutsche fast im Wortsinn "mit im Boot". Deren Vertreter sahen sich in der Werkstatt beim Zentrum für Arbeit, Wirtschaft und Technik (AWT) in der Liebenauer Straße um. Martin Kneese, Sven Meise, Kurt Schabacker, Christian Böttner und Christian Schirmer berichteten, dass das Boot für zwei Leute gebaut wird, 3,70 Meter lang ist und noch ein schmuckes weißes Segel bekommen wird. Kosten werde es am Ende rund 6 000 Euro.
Spätestens hier kommen die Partner ins Spiel. Schulleiter Haas, Ronald Schütz vom Begegnungszentrum und Jugendwerkstatt-Geschäftsführer Klaus Roth haben gemeinsam nach Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten gesucht.
Geholfen habe auch die Bereitstellung des Raumes durch AWT. "Wo sonst hätten wir eine Werkstatt aufbauen können", meinte Haas. Rolf Münchow, Leiter von AWT, sagte: "Das Projekt ist eine Berufsorientierung für die jungen Leute." Ist das erste Boot fertig, sollen fünf weitere folgen. Der Prototyp bekommt einen Liegeplatz am Süßen See. Dann werden die Jungen als Anerkennung ihrer Arbeit den Segelschein erwerben. Haas: "Zum Laternenfest sind wir mit der Segeljolle dabei."
Den engsten Kontakt haben Tim und die anderen Jungen mit der Lehrerin für Polytechnik, Christine Kube, und dem Tischler Axel Weisz von der Jugendwerkstatt "Frohe Zukunft". Die Lehrerin ist einzige Frau im Projekt. "Boote bauen ist spannender als Kleider nähen", meinte sie. Wann die Bootstaufe - garantiert mit Kindersekt - ansteht, und welchen Namen das Schmuckstück erhalten wird, ist noch offen. "Es gibt schon viele Ideen. Wir stimmen ab über die Favoriten Wasserratte, Biber und Skipper", meinte Christine Kube.