"Esel der auf Rosen geht" 2018 Preisverleihung "Der Esel der auf Rosen geht" in Halle

Halle (Saale) - Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden am Samstag ab 18 Uhr im Neuen Theater in Halle Menschen aus Halle und dem Saalekreis ausgezeichnet – sie wurden von MZ-Lesern für den Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ nominiert. Insgesamt waren 93 Vorschläge eingereicht worden, aus denen die Jury die Sieger ausgewählt hat.
Am Beginn der Preisverleihung übermittelte Ministerpräsident Rainer Haseloff Grüße von der gesamten Landesregierung.
In diesem Jahr fand die Preisverleihung bereits zum 16. Mal statt. Die Initiatoren dieser Auszeichnung sind das Neue Theater, die Volksbank Halle und die Mitteldeutsche Zeitung.
Neu war in diesem Jahr, dass das Publikum in Saal darüber entscheiden konnte, welcher Ehrenamtliche einen weiteren Preis erhält. Dafür waren vier Kandidaten nominiert.
Und das sind die Preisträger
Einzelpersonen:
Dorothee Kleemann, Christa Schirmer und Gabriele Böhme stellen das “Rückgrat” des halleschen Seniorenbesuchsdienstes KlingelZeichen dar; sie besuchen nicht nur selbst Seniorinnen und Senioren, sondern sorgen als erfahrene Koordinatorinnen vor allem dafür, dass die älteren Menschen zu ihnen "passende" ehrenamtliche Besucher finden. Sie stehen stellvertretend für den Seniorenbesuchsdienst KlingelZeichen mit etwa 60 Freiwilligen.
Annett Melzer: Die Vorsitzende des bundesweiten Selbsthilfevereins Klippel-Feil-Syndrom (eine sehr seltene Wirbelsäulenerkrankung) berät Behinderte unter anderem im Sozialrecht und zum persönlichen Budget, ist Initiatorin der Wheelmap-Aktion in Halle und auch als Patientenvertretetin bei der KV Sachsen-Anhalt engagiert. Weiter ist die Hallenserin auch Vorstandsmitglied im Showtanzverein Taktgefühl und Trainerin einer Rollstuhltanzgruppe.
Steffen Claus von der Agentur Schutzengel aus Wettin ist mit seinem Puppentheater kriminalpräventiv seit elf Jahren im Einsatz. An fast jedem Wochentag ist der ehemalige Polizeibeamte in einer Kindereinrichtung und zeigt den Kindern ein spezielles Verhaltenstraining bei Konflikt- und Gefahrensituationen; außerdem führt er Elternseminare und Kinderschutzveranstaltungen durch. In elf Jahren hat er rund 66.000 Kinder und 40.000 Eltern und Erzieher geschult.
Preis der Jury:
Der 2015 gegründete Verein Sprachbrücke aus Halle erhält die Auszeichnung. Der Verein engagiert sich für die Integration von Geflüchteten und die Begegnung von Ausländern und Deutschen. Unter anderem gibt es einen Frauenkochtreff, weiter gibt es Sprachangebote, Behördenbegleitung oder ein Repaircafé. Viele Ehrenamtliche, die nicht Mitglied im Verein sind, unterstützen diese Angebote und damit die Integration von Flüchtlingen.
Publikumspreis:
Seit 1993 engagiert sich Brigitte Schmeja für Kinder in Uganda. Sie gründete in den damaligen Gemeinden St. Franziskus und St. Elisabeth den Arbeitskreis "Ugandahilfe", der für Kinder in Uganda Schulgeld einsammelte. 2003 wurde dann der Verein "Mwana wange - Verein zur Förderung von Schulkindern in Uganda" gegründet, deren Vorsitzende sie ist. Aktuell werden fast 200 Kinder unterstützt.
Preis der Initiatoren:
Prof. Dr. Jörg Hacker: Der Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina wird für sein Engagement für die Leopoldina und das damit verbundene Ansehen der Stadt Halle geehrt. Kanzlerin und Bundespräsident sind oft bei ihm zu Gast; zudem war Hacker von 2014 bis 2016 Mitglied im Scientific Advisory Board des Generalsekretärs der Vereinten Nationen und zum einzigen deutschen Berater berufen worden. Dies ist als Ausdruck der internationalen Wertschätzung der Leopoldina und einer Anerkennung der Arbeit von Professor Hacker anzusehen. Hacker studierte und promovierte (1979) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Biologie und ist seit 2010 Präsident der Leopoldina.
Sonderpreis:
Zum Schluß wartet Moderator und NT-Indendant Matthias Brenner noch mit einer Überraschung auf. Die beiden Ex-Hallenser, die in den Fußballstadien der Welt die „Halle/Saale“-Fahne so positionieren, dass sie immer gut zu sehen ist, werden mit einem Sonder-Preis ausgezeichnet. Wohl auch bei der bald beginnenden Fußball-WM in Russland wird sie wieder zu sehen sein – doch die Männer hinter dieser Idee möchten anonym bleiben.
Der Preis ist benannt nach der alten Sage, nach der die Hallenser eine Straße mit Rosenblättern geschmückt hatten, auf der der Kaiser in die Stadt einziehen sollte. Doch der Adelige nahm aufgrund eines Hochwassers einen anderen Weg. Nichtsahnend lief der Müllerbursche mit seinem Esel über den mit Rosen bestreuten Weg und wurde so von den Hallensern wie ein König geehrt. (mz)