Preiserhöhung Preiserhöhung: Trinkwasser im Saalekreis wird teurer

Petersberg - Etwa 76 000 Bewohner des nördlichen Saalekreises müssen mit Beginn des neuen Jahres teils deutlich höhere Trinkwasserpreise zahlen. Wie der Chef des Wasser- und Abwasserverbands Saalekreis (WAZV), Holger Herrmann, mitteilte, müssen Privathaushalte in den beiden Trinkwasser-Versorgungsgebieten des WAZV seit dem 1. Januar 1,34 beziehungsweise 1,35 Euro je Kubikmeter zahlen. Hinzu kommt ein Jahres-Grundpreis von 154 beziehungsweise 110 Euro je Haushalt.
Wenigverbraucher haben Nachteil
Damit sinkt zwar der Kubikmeterpreis um einige Cent. Weil jetzt aber ein pauschaler und nicht wie bisher ein verbrauchsabhängiger Grundpreis berechnet wird, werden vor allem Wenigverbraucher deutlich mehr zur Kasse gebeten: So steigen die Jahreskosten eines Zwei-Personen-Haushalts mit einem Jahresverbrauch von etwa 40 Kubikmetern Trinkwasser von derzeit rund 105 auf 210 Euro. Der WAZV versorgt den allergrößten Teil des nördlichen Saalekreises mit Trinkwasser.
Nähere Gründe für die Preiserhöhung nannte Herrmann nicht. Aber wahrscheinlich spielen die hohen Verluste in dem etwa 1 000 Kilometer langen Trinkwasser-Leitungsnetz des WAZV eine Rolle. Laut dem Geschäftsführer versickern pro Jahr 24 Prozent oder 800 000 Kubikmeter Trinkwasser durch undichte Stellen. Diese Quote soll Herrmann zufolge schrittweise gesenkt werden, indem jährlich mindestens zwei Millionen Euro in Unterhaltung und Modernisierung gesteckt werden. Wann und wo demnächst konkret investiert werden soll, ließ Herrmann offen. Auch zu den Gründen der hohen Verluste äußerte er sich nicht. In den Trinkwassernetzen Sachsen-Anhalts versickern im Durchschnitt elf Prozent. Beobachter gehen davon aus, dass eine zu geringe Investitionsquote in den vergangenen Jahren zu den hohen Verlusten geführt hat.
Seit dem 1. Januar bewirtschaftet die Firma Eurawasser als Dienstleister das Trinkwassernetz des WAZV. Das Unternehmen mit Zwölf-Jahres-Vertrag löst die HWS GmbH ab, eine Tochter der Stadtwerke Halle. Eurawasser hatte bereits angekündigt, einen sechsstelligen Betrag in eine effektivere Überwachung der Leitungen stecken zu wollen, um Lecks schneller ausfindig zu machen.
Unterdessen ist der Umzug aller WAZV-Abteilungen ins ehemalige Telekomgebäude in Gutenberg (Gemeinde Petersberg) abgeschlossen. Auch Eurawasser hat dort nun seinen Sitz. (mz)
Die neue Trinkwasser-Notdienst-Hotline für den nördlichen Saalekreis: 0800/6 64 70 03 (kostenfrei, 24 Stunden erreichbar).