Post von Lewandowski Post von Lewandowski: Wie Namensverwandtschaft zum Kontakt mit Bayern München nutzte

Halle (Saale) - Obwohl sie sich noch nie begegnet sind, kann Nicole Lewandowski ihrem berühmten Namenspaten, dem polnischen Nationalspieler und Bayern-München-Kicker Robert Lewandowski, dankbar sein. Denn erstens muss sie nicht mehr so oft ihren Namen buchstabieren, seitdem der Profifußballer selbst bei denen bekannt ist, die mit dem Sport nichts am Hut haben. Und zweitens hat ihr Name 100 Schülern eine ganz besondere Überraschung beschert.
Irgendetwas Gutes muss ihr Nachname doch haben, dachte sich Nicole Lewandowski, die seit April als Sekretärin in der Grundschule „Am Kirchteich“ in der Neustadt arbeitet. „Die Kinder haben immer gefragt: ,Sind sie die Frau von Robert Lewandowski?’“, erinnert sich die stellvertretende Schulleiterin Ulrike Bleck. „Wir haben immer gesagt, sie sei zwar nicht seine Mutter, aber seine Schwester.“
Lewandowski: Also habe ich einfach an den FC Bayern München geschrieben
Dann stand ein Fußballturnier an der Grundschule an - und für „Frau Lewandowski“ wurde es plötzlich ernst. Denn wer könnte besser für die Preise sorgen, als die vermeintliche Schwester vom berühmten Bayernspieler? „Also habe ich einfach an den FC Bayern München geschrieben, ob wir vielleicht ein Fan-Paket haben könnten“, sagt die 29-Jährige.
Sie wurde an den Fan-Shop verwiesen, der ihr Anliegen genauso lustig fand, wie die Lehrer, die inzwischen Wind von der Aktion bekommen hatten. „Eine Woche später kam hier ein riesiges Paket an“, freut sich die Sekretärin noch heute. Darin: Jede menge Autogrammkarten, Trikots, Schals, Sticker, Pins, Mützen und Tassen. Und so glauben die meisten Schüler noch immer, dass ihre Sekretärin in einem verwandtschaftlichen Verhältnis mit dem Fußballprofi steht. „Dabei kann ich gar nicht genau, sagen, was es mit dem Namen auf sich hat. Ich glaube väterlicherseits gibt es da irgendwelche Ursprünge in Polen, sagt Lewandowski.
Nachwuchstalent aus Halle mit Bayern-Schal belohnt
Wie auch immer, das Turnier wurde ein voller Erfolg: Rund 100 Kinder machten mit, schätzt Ulrike Bleck. Das sei immerhin die Hälfte aller Schüler an ihrer Grundschule. Mit dabei war auch der zehnjährige Melvin Ehrt, der in die dritte Klasse geht.
Er wurde als bester Spieler in seiner Altersklasse ausgezeichnet und mit einem echten FC-Bayern-Schal belohnt, den er seitdem auch bei Temperaturen über 30 Grad griffbereit dabei hat. Aber dafür kühlen ja das atmungsaktive Bayern-Trikot und die Bayern-Hose, mit der es in den Unterricht geht. Welcher Mannschaft der Zehnjährige die Daumen drückt, das war auch vor dem Schal kein Geheimnis - aber sicher ist sicher.
Bayern-Fan aus Halle will mit Thomas Müller sprechen
„Ich glaube, ich bin der größte Fußball-Fan an der Schule“, gibt Melvin im Gespräch zu. Seitdem er sechs Jahre alt ist, fiebert er mit den Bayern mit. Sein erstes Spiel im Fernsehen hat er trotzdem erst vor einem Jahr gesehen. „Wir wussten nämlich nie, wann die Bayern spielen. Aber einmal habe ich kurz vor dem Schlafengehen im Fernsehen gesehen, dass sie spielen. Da durfte ich ausnahmsweise länger aufbleiben.“
Die Rot-Weißen nicht nur im TV, sondern mal in echt zu erleben, das sei ein echter Traum, meint Melvin. Oder noch besser: „Mit Thomas Müller zu sprechen. Das ist nämlich mein absoluter Lieblingsspieler“, sagt er.
Daran habe auch die Lewandowski-Geschichte seiner Schulsekretärin nichts geändert. Dass die aber zum Glück nicht Müller heißt, so wie vermutlich Tausende ihrer Kolleginnen, darüber ist er sicher froh. (mz)