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Polizeieinsätze beim Laternenfest Polizei beim Laternenfest 2017 in Halle (Saale): Jugendliche schießen mit Schleudern auf Festbesucher

Von Janine Gürtler und Gert Glowinski 27.08.2017, 12:25
Die Polizei sichert das Laternenfest in Halle. Bisher blieb es weitgehend ruhig.
Die Polizei sichert das Laternenfest in Halle. Bisher blieb es weitgehend ruhig. Katja Pausch

Halle (Saale) - Das Laternenfest in Halle verläuft bisher aus Sicht der Polizei ruhig. „Die Einsätze spielen sich bisher alle im normalen Rahmen ab“, sagte Sprecher Dominique Schneegaß auf MZ-Nachfrage.

Es gab einige Körperverletzungen, vereinzelt seien Besucher auch des Geländes verwiesen worden, so der Sprecher. Zudem seien bei Durchsuchungen bei Besuchern Betäubungsmittel, Messer und Pyrotechnik entdeckt und sichergestellt worden.

In der Nacht zum Sonntag ist ein 15-Jähriger von vier Männern ausgeraubt worden. Einer der Männer soll ihn gegen 3.30 Uhr auf der Peißnitzstraße mit einem Messer bedroht haben, um an Geld und Handy heranzukommen.

Als sich der 15-Jährige weigerte, habe ihm einer der Täter ins Gesicht geschlagen. Dann wurde er festgehalten und ihm sein Handy und Portemonnais abgenommen. Die Täter, die südländisch aussehen sollen, flüchteten mit ihrer Beute. Der ausgeraubte Jugendliche hatte selbst ordentlich Alkohol getrunken, laut Atemalkoholtest hatte er über 1,5 Promille.

Jugendliche schießen mit Schleudern auf Besucher des Laternenfests in Halle (Saale)

Am Samstagabend hat die Polizei außerdem eine Gruppe von Jugendlichen erwischt, die vom Heinrich-Heine-Felsen am Riveufer mit Schleudern auf Passanten schossen. Eine Person wurde laut Sprecher Schneegaß leicht verletzt. Die drei jungen Männer im Alter von 16, 17 und 22 Jahren wurden jedoch relativ schnell gestoppt - unter den Beschossenen befanden sich auch Polizisten, die privat auf dem Festgelände unterwegs waren. Einer der drei wurde zudem mit einem Haftbefehl gesucht, für ihn endete der Abend mit einer Festnahme.

Zu einen größeren Einsatz kam es auch an der Freilichtbühne. Beim Aufnehmen einer Anzeige wegen Körperverletzung wurden Polizisten von zwei Laternenfest-Besuchern bedrängt.

Sicherheitskonzept steht in diesem Jahr beim Laternenfest besonders Fokus

Das Sicherheitskonzept steht nach den jüngsten Anschlägen wie in Barcelona besonders im Fokus. Neben Polizeikräften sind auch 200 Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes auf dem Laternenfest im Einsatz - und damit mehr als in den Vorjahren.
An den Eingängen wurden Fahrzeugsperren errichtet, besonders auffällig sind auch die Einlasskontrollen. Sicherheitsleute kontrollieren hier Taschen. Verboten sind große Glasflaschen und natürlich Waffen und Feuerwerkskörper. Tatsächlich nimmt das beauftragte Sicherheitsunternehmen das auch weitgehend ernst.

Während die Kontrollen auf der Altstadtseite direkt am Zugang zum Festgelände sind, wurden die Kontrollpunkte von Neustadt aus erst nach dem Rummel vor der Brücke zur Freilichtbühne aufgebaut. Etliche Besucher mussten bereits mitgebrachte Flaschen abgeben.

Radfahren ist auf dem Laternenfest-Gelände verboten

Wer mit dem Rad zum Laternenfest will, wird ebenfalls an den Kontrollpunkten gestoppt: Radfahren ist auf dem Festgelände nämlich verboten. Viele Besucher haben deshalb ihre Räder vor der Einlasskontrolle abgestellt.

Wer sein Rad mit aufs Fest nimmt, sollte auf jeden Fall schieben. Sicherheitsleute und Polizisten halten rigoros alle an, die nicht absteigen wollen. Ohnehin wäre es bei dem Gedränge schwer, mit dem Rad durchzukommen.

Laut Veranstalter besuchten am Freitag bereits 35.000 Menschen das Laternenfest. Insgesamt werden rund 150.000 Besucher erwartet. (mz)

››Alle aktuellen Informationen, Fotos und Tipps rund um das Laternenfest auch im Netz auf mz.de/laternenfest.

Für Fußgänger kein Problem, für Lastwagen zu eng: Be­ton­blö­cke sollen Fahrzeuge vor dem Fest­ge­lände am Riveufer auf­hal­ten.
Johannes Stein