Pferderennbahn Pferderennbahn: Stadt: Rennclub Halle bleibt der alleinige Nutzer der Anlagen

Halle (Saale) - Die monatelange Ungewissheit über die künftige Nutzung der Galopprennbahn auf den Passendorfer Wiesen hat ein Ende. Am Montag teilte die Stadt mit, dass der Rennclub alleiniger Pächter bleibe.
Konflikt um Mehrfachnutzung der Pferderennbahn
Zuletzt hatte auch der Pferdesportverein Halle sein Interesse angemeldet. Er wollte einen Teil der Anlage für den Breitensport nutzen. Experten wie vom Direktorium für Vollblutzucht und Rennen in Köln, das den Profisport in Deutschland organisiert, hatten eine Mehrfachnutzung hingegen abgelehnt und angedroht, in Halle keine Rennen veranstalten zu wollen.
Die Stadt komme nach gutachterlichen Stellungnahmen zur gleichen Einschätzung, heißt es aus dem Ratshof. Aus veterinärfachlicher Sicht sei eine zusätzliche Nutzung der Rennbahn durch andere Reitvereine nicht möglich. „Aufgrund der unterschiedlichen Temperamente von Reit- und Rennpferden bestehen erhebliche Sicherheitsrisiken, sowohl für die Pferde als auch für Menschen“, sagte die zuständige Beigeordnete Judith Marquardt. Außerdem würde das Haftungsrisiko erheblich steigen, „mithin werde der Trainingsstandort für Rennpferde insgesamt in Frage gestellt“.
Rennclub Halle bleibt alleiniger Nutzer
Der Rennclub begrüßt die Entscheidung der Stadt. „Es war ein Kraftakt. Wir sind froh, dass unsere Argumente Gehör gefunden haben. Jetzt müssen wir uns sputen, um den ersten Renntag vorzubereiten“, sagte Vorstandsmitglied Andreas Neugeboren der MZ. Am 31. Oktober sollen die Galopper wieder über das Geläuf jagen - das erste Mal seit sechs Jahren.
Das mit 37.000 Euro dotierte Hauptrennen wird von der Firma Bankimmobilien gesponsert. Im nächsten Jahr plant der Rennclub bereits vier Veranstaltungen. Auch soll es ab 2020 wieder Sommerkonzerte auf den Passendorfer Wiesen geben.
Sanierung voraussichtlich 2020 beendet
Die Rennbahn war beim letzten großen Saalehochwasser 2013 meterhoch überflutet worden. Seit Oktober 2016 wird die traditionsreiche Bahn mit ihrem denkmalgeschützten Tribünengebäude für elf Millionen Euro aus der staatlichen Fluthilfe saniert. Die Gebäude werden im ersten Halbjahr 2019 fertig, die Außenanlagen 2020. Die Stadt will den Rennclub weiter unterstützen, kündigte Marquardt an. (mz)