1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Peter W. Bachmann: Peter W. Bachmann: Neue Rolle wird zum Kraftakt

Peter W. Bachmann Peter W. Bachmann: Neue Rolle wird zum Kraftakt

Von Antonie Städter 18.12.2003, 21:16

Halle/MZ. - Dass seine neueste Rolle im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraftakt ist, stört den Schauspieler nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil. "Sich dem zu stellen, macht Laune", sagt er. Schließlich sei es das, was den Beruf des Schauspielers ausmache: sich immer wieder einer Figur zu nähern. "Theater ist Abenteuer", so Bachmann, der Molières Komödie scherzhaft als "Drei-Kilo-Stück" bezeichnet. "Denn hinterher ist man drei Kilo leichter". Doch das Scheinwerferlicht lasse ihn jegliche Müdigkeit oder Anstrengungen vergessen.

Sein Ziel dieses Mal: In den Zuschauern Sympathie zu wecken für seinen Argan - trotz aller Eigenarten der Figur. Am aller wichtigsten sei aber stets das Stück an sich: "Molière hat eine geniale Vorlage geliefert. Ich bin sehr guter Hoffnung, dass wir seinen Nerv treffen", sagt er. Das liegt wohl auch daran, dass die Arbeit mit Regisseur Sewan Latchinian "klasse" gewesen sei. Die beiden hatten im Studium in Berlin den gleichen Lehrer. Latchinian zwei Studienjahre unter Bachmann.

Obwohl nach mehr als 20 Jahren längst auch mit reichlich Routine ausgestattet - was das Handwerk des Schauspielens betrifft -, ziehen ihn seine Rollen auch außerhalb des Theaters in ihren Bann. Abends schläft er mit den Szenen im Kopf ein, morgens wacht er damit auf. "Ich schaffe es aber kaum, den Text zu Hause zu lernen. Dort bin ich zu sehr abgelenkt", sagt der 48-Jährige. Da ist ihm das karge Garderobenzimmer im Theater lieber.

Seit seinen Anfängen als Schauspieler ist das neue theater Bachmanns Zuhause. Ungewöhnlich für einen Darsteller, verspürte er nie das Bedürfnis zu wechseln. Der Grund: "Sauwohl" habe er sich in Halle immer gefühlt - mit der Stadt, dem Publikum und dem, was er spielen durfte. "Klar, gab es auch Abwerbe-Versuche. Aber nach drei schlaflosen Nächten war immer klar: Ich gehöre hierher", so der gebürtige Hallenser, der auch aus Film und Fernsehen bekannt ist.

Einen großen Anteil an seiner Spiellust und dem Geborgenheitsgefühl in Halle habe neben den "liebenswerten Kollegen" auch seine "phantastische Frau", die ihm in Stresszeiten zu Hause den Rücken frei hält. "Mein Privatleben gibt mir sehr viel Kraft", so Bachmann.

Die ersten drei Vorstellungen in der nt-Kommode sind ausverkauft. Karten gibt es noch für den 8. und den 31. Januar unter Telefon 20 50 222.