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Peter Brock Peter Brock: Wandelbarer Zeremonienmeister des legendären Weihnachtssingens

Von Katja Pausch 22.12.2016, 07:00
Als Clown Papalino lässt Brock sogar Kaninchen verschwinden - oder zaubert sie wieder hervor.
Als Clown Papalino lässt Brock sogar Kaninchen verschwinden - oder zaubert sie wieder hervor. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Er war Clown Papalino und Concierge im Grand Hotel, reiste dank Jules Verne als Phileas Fogg in „80 Tagen um die Welt“ , ließ als Zar Peter I. Russlands Matrjoschkas tanzen und segelte als Alexis Sorbas übers Meer. Casanova war er, Toulouse-Lautrec im Pariser Sündenpfuhl „Moulin Rouge“, und er ritt - auf einem echten Pferd (!) - als Buffalo Bill durch den Wilden Westen. Die Rede ist nicht von einem mehr oder weniger prominenten Hollywood-Schauspieler, sondern von einem echten Hallenser: Peter Brock.

Seit 24 Jahren beeindruckt der Mann die Fans des legendären Weihnachtssingens des Objekts 5 im Steintor mit einer Wandlungsfähigkeit, die jedem Profi-Schauspieler zur Ehre gereichen würde. In all diesen Rollen geleitet Brock als Moderator an drei Abenden mehrere Tausend Gäste durch eine spektakuläre Nacht. Als Conférencier hat Brock Kultstatus - wie die ganze Veranstaltung, die - so für Nicht-Experten - die Cover-Show auf höchstem Niveau ist. Bestes Indiz: Seit Jahren sind alle drei Abende ausverkauft.

Peter Brock: Das Weihnachtssingen ist eine komplexe Veranstaltung

Obwohl im Zentrum des Geschehens und damit zumeist am vorderen Bühnenrand prominent im Rampenlicht stehend, sieht sich Brock dennoch als Teil eines großen Ganzen. „Das Weihnachtssingen ist eine komplexe Veranstaltung, in der jedes Rädchen ins andere greift“, beschreibt Brock, der Lehrer für Sport und Bio ist und Anfang der 80er Jahre unterrichtet hat, die musikalische Party am Ende eines jeden Jahres.

Für ihn machen vor allem die Musik - dank professioneller Band um Drummer Matthias „Meff“ Schimetzek-Nilius und der originären Cover-Interpreten - die Szene-Party aus, dazu kämen ein sensationelles Bühnenbild, ebensolche Kostüme und der Enthusiasmus aller Beteiligten - ob auf oder hinter der Bühne.

Während Peter Brock - im Team mit Markus Keitel, Matthias „Matjes“ Augustin und zwei Technikern - das ganze Jahr über die Kulturarbeit samt Band-Booking und Veranstaltungsplanung im Objekt 5 managt, taucht er in der vorletzten Dezemberwoche zum Texte- schreiben und -lernen unter. Denn alles, was Brock auf der Steintorbühne sagt, stammt aus seiner Feder.

Assoziationen, Geistesblitze und absurde Querverbindungen

Inspirieren lässt er sich dabei vom jeweiligen Thema - Assoziationen, Geistesblitze und absurde Querverbindungen inbegriffen. Egal welche Rolle (eine Lieblingsfigur hat er nicht), es sei immer wieder „hochgradig“ spannend, zum jeweiligen Thema zu recherchieren.

„Je zeitnäher ich die Texte schreibe, umso besser sind sie für mich dann beim Auftritt abrufbar“, so Brock, der letztlich aber „noch nie 100 Prozent zufrieden mit sich“ war. Das Publikum indes ist alljährlich begeistert. Das resultiert ganz sicher auch aus seiner Bühnenerfahrung, die weit über die 24 Jahre Weihnachtssingen hinaus geht: Brock machte schon Anfang der 80er, seit 1986 professionell, Musik: als Bassist bei „Notentritt“.

Hat er dennoch Lampenfieber, wenn er vor die jubelnde Menge beim Weihnachtssingen tritt? „Ich habe jeden Abend großen Respekt vor der Aufgabe“, sagt er. So wohl auch in diesem Jahr - zum „internationalen Geisterkonvent auf Schloss Steintor“. (mz)

Peter Brock als Phileas Fogg aus Jules Vernes Roman „Reise um die Welt in 80 Tagen“
Peter Brock als Phileas Fogg aus Jules Vernes Roman „Reise um die Welt in 80 Tagen“
Lutz Winkler
Als Alexis Sorbas trat Peter Brock schon vor sein Publikum
Als Alexis Sorbas trat Peter Brock schon vor sein Publikum
Lutz Winkler
Peter Brock als Casanova in Venedig
Peter Brock als Casanova in Venedig
Lutz Winkler
Peter Brock als Conférencier im Cabaret der Goldenen Zwanziger
Peter Brock als Conférencier im Cabaret der Goldenen Zwanziger
Lutz Winkler