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Politik Partei der Humanisten hält ihren Bundesparteitag in der Händel-Halle ab

Warum die Kleinpartei ausgerechnet in Halle zusammenkommt, welche Ziele sie verfolgt und wie viele Unterschriften sie noch sammeln muss.

Von Denny Kleindienst 11.08.2023, 14:00
Lasse Schäfer ist mit 20 Jahren der wohl jüngste Parteivorsitzende in Deutschland.
Lasse Schäfer ist mit 20 Jahren der wohl jüngste Parteivorsitzende in Deutschland. Foto: Partei der Humanisten

Halle/MZ - Lasse Schäfer ist mit seinen 20 Jahren der wohl jüngste Parteivorsitzende in Deutschland. Im Frühjahr wurde der damals noch 19-jährige Kölner zum Bundesvorsitzenden der Partei der Humanisten gewählt.

Am Wochenende hält die 2014 gegründete Kleinpartei ihren Bundesparteitag in der Händel-Halle ab und damit erstmals in Sachsen-Anhalt. „Es war Zeit“, sagt Schäfer daher. Eine Rolle habe aber auch das günstige Angebot für die Einmietung und die gute Erreichbarkeit gespielt.

Laut Schäfer zählt die Partei der Humanisten 2.300 Mitglieder, ist vor allem in Städten aktiv und insbesondere im Osten Deutschlands „gut aufgestellt“. „Die Trennung von Staat und Kirche ist uns wichtig“, sagt er und glaubt, die im Osten der Republik stärkere Säkularisierung spiele den Humanisten in die Karten. Im Landesverband Sachsen-Anhalt sei die Mitgliederzahl zweistellig, gerade dieser Verband habe sich zuletzt aber mit am stärksten entwickelt.

Wissenschaft wird hochgehalten

Die Partei hält die Wissenschaft hoch und legt großen Wert auf faktenbasierte Entscheidungen. „Politik nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten zu machen, ist ein verdammt hoher Anspruch“, sagt Schäfer. Sind die Humanisten also eine Partei der Wissenschaft?

Der Vorsitzende lässt das insofern gelten, dass viele Mitglieder Wissenschaftler oder zumindest wissenschaftsaffin sind. Schäfer geht es um „rationale Politik als Gegengewicht zu den Populisten“. Er betont aber: „Die Wissenschaft ersetzt nicht die Politik und die Demokratie.“ Entscheidend sei für seine Partei noch etwas: Positionen zu erklären – „nicht mit wissenschaftlichen Fachbegriffen, sondern so, dass es jeder versteht“.

Der Bundesvorsitzende glaubt daran, dass seine Partei künftig mitentscheidet. Es gehe nicht darum, außerparlamentarische Opposition zu spielen. „Wir wollen mitgestalten.“

Hoffen auf die Europawahl

Der Weg für Kleinparteien führe dabei laut Schäfer über Europa und Kommunalparlamente. Für die Europawahl im kommenden Jahr rechnet er sich Chancen aus, denn eine Mindest-Prozent-Hürde gibt es nicht, wenngleich die Bundesregierung sie künftig einführen will.

Derzeit sammeln die Humanisten noch Unterschriften, um antreten zu können. Nötig sind 4.000. Schäfer sagt: „Daran wird die Zulassung nicht scheitern.“

Um die Europawahl sowie die Landtagswahlen in Bayern und Hessen soll es nun auch beim Parteitag in Halle gehen.