Letztes Stück der Osttangente Osttangente bei Halle:

Halle (Saale) - Wer auf der B100 oder der Berliner Straße unterwegs ist, kann sie schon seit Monaten sehen: die imposanten Brücken, über die bald das letzte Stück der Osttangente führen sollen. Die Bogenbrücke aus rotem Stahl etwa wurde schon im Februar in gerade einmal einer halben Stunde über die B100 eingeschoben - ganz ohne Kran. So schnell geht der Bau der Trasse freilich nicht voran.
Bis Ende des Jahres soll die Osttangente fertig sein
Wie eine Steinwüste sieht der rund drei Kilometer lange Damm derzeit aus. Bagger bewegen riesige Erd- und Steinmassen. Vieles, wie die Wasserrückhaltebecken und Erdwälle zum Lärmschutz, ist schon errichtet. Nicht mehr lange, dann wird eine riesige Walze frischen Asphalt auf den Straßenunterbau aufbringen. „Wir liegen mit dem Bau gut im Zeitplan“, sagt Angelika Förster, Fachbereichsleiterin Bau im Rathaus. Halles Bau-Beigeordneter Uwe Stäglin verspricht: „Bis Ende des Jahres ist die Haupterschließungsstraße Ost fertiggestellt.“ Haupterschließungsstraße - so heißt die bei den Hallensern als Osttangente bekannte Trasse offiziell.
„Sie dient der Anbindung des Gewerbegebiets Halle-Ost an die B100“, sagt Stäglin. Die Stadt verspricht sich davon eine Entlastung der Paracelsusstraße, die mit zu vielen Schadstoffen in der Luft zu kämpfen hat.
Der Schwerlastverkehr wird künftig also weg aus der Innenstadt und mehr in Halles Osten verlagert. Auf dem südlichen Teil der Osttangente ist das schon heute so.
Keine Durchfahrt ohne zu bremsen auf dem letzten Stück der Osttangente
Auf eine derart entspannte Fahrt, wie sie auf der bestehenden Trasse auf Höhe Dieselstraße und Büschdorf schon möglich ist, werden sich die Hallenser aber nicht freuen dürfen. So wird die Straße ab der Delitzscher Straße ein- statt zweispurig und zwei Ampelkreuzungen bremsen den Verkehr im Nordosten aus: Gibt es an der Berliner Straße und der B100 noch autobahnähnliche Auffahrts-Kringel, werden die Kreuzungen mit der Reideburger Straße und der Reideburger Landstraße per Ampel abgesichert.
Eine Durchfahrt ohne zu bremsen ist vom Süden aus also nur bis zur Reideburger Straße möglich. Dann wartet womöglich eine rote Ampel.
Osttangente: Diese Tempolimit soll gelten
Immerhin: Das Tempolimit soll auch auf dem neuen Stück 70 Kilometer pro Stunde betragen. „Es geht ja auch nicht darum, von der Silberhöhe bis zur B 100 durchzurasen“, meint Stäglin. Wie Angelika Förster sagt, reiche der Platz an den beiden Ampelkreuzungen für kreisförmige Auffahrten nicht aus. „Ansonsten hätten wir einen kompletten Highway bauen müssen“, sagt sie. Das sei jedoch finanziell nicht möglich gewesen.
Apropos Finanzen: Wie Stäglin sagte, werde der Bau zu 80 Prozent von Bund und Land gefördert. Das sei auch der Grund, warum sich der Baubeginn verzögert habe. Ursprünglich sollten schon 2010 die Bagger anrollen. „Die Fördermittelrichtlinien auf Landesebene hatten sich verändert“, erklärt er. Deshalb habe man erst abwarten müssen, ob das Land tatsächlich so viel zahle, wie angenommen. (mz)