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Umstrittenes Projekt Ordnungs- und Umweltausschuss lehnt neues Gewerbegebiet in Halle-Diemitz ab

Streit um ein neues Gewerbegebiet in Diemitz: Die Grünen in Halle wollen einen Teil des Gebietes nicht bebauen. Den Linken geht dieser Vorschlag nicht weit genug.

Von Tanja Goldbecher Aktualisiert: 01.07.2022, 07:45
Der Ordnungsausschuss hat am Donnerstag lange über das geplante Gewerbegebiet in Diemitz diskutiert - und es letztendlich abgelehnt.
Der Ordnungsausschuss hat am Donnerstag lange über das geplante Gewerbegebiet in Diemitz diskutiert - und es letztendlich abgelehnt. Foto: Tanja Goldbecher

Halle (Saale)/MZ - Die Stadtverwaltung will westlich der Europachaussee in Diemitz ein neues Gewerbegebiet entstehen lassen. Doch das Projekt ist unter den Stadträten stark umstritten. Der Ordnungs- und Planungsausschuss hat die Beschlussvorlage am Donnerstagabend nach langer Diskussion mit einem Patt abgelehnt. Auch der Änderungsantrag der Grünen erreichte keine Mehrheit.

Die Grünen wollen mit ihrem Antrag erreichen, dass der nördliche Teil des vorgesehenen Gebiets nicht bebaut wird, sondern die Ackerfläche erhalten bleibt. „Mit der zunehmenden weltweiten Nahrungsmittelknappheit und der Klimaerwärmung müssen wir solche wertvollen Flächen erhalten“, sagte Grünen-Stadtrat Christian Feigl. Widerspruch gab es aus dem konservativen Lager. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Scholtyssek erklärte, dass der Klimaschutz nicht die einzige wichtige Komponente sei. Die Fläche am Stadtrand sei für Gewerbe geeignet. Halle brauche neue Arbeitsplätze. „Sie wollen immer nur Geld ausgeben, aber wo es herkommt, ist Ihnen egal“, warf der CDU-Politiker den Grünen vor.

Neues Gewerbegebiet in Halle-Diemitz? Grüne und Linke stimmen gegen Antrag

Gegen den Antrag stimmten auch die Linken – allerdings aus anderen Gründen. Ihnen ging der Grünen-Antrag nicht weit genug. „Wir sollten Flachen recyceln und nicht immer wieder neue versiegeln“, sagte Stadträtin Anja Krimmling-Schoeffler. Außerdem hinterfragte sie, wie es um die anderen Geschäfte und Unternehmen stehe, wenn in dem Stadtteil ein neues Gewerbegebiet gebaut wird. Die Verwaltung betonte, dass die neuen Ansiedlungen keine Konkurrenz darstellten. Es gebe keine öffentliche Verkehrsanbindung dahin.

Schließlich lehnten die Mitglieder des Ausschusses die Vorlage und damit das Projekt insgesamt ab. Im Planungsausschuss hatte es zuletzt eine Zustimmung gegeben. Eine endgültige Entscheidung wird im Stadtrat gefällt.