Oberbürgermeisterin kocht afrikanisch

Halle/MZ. - Da Halle bei der Städtewette zugunsten der Äthiopienhilfe von Karlheinz Böhm das gesetzte Ziel nicht erreicht hatte, musste Häußler wie versprochen kochen. Und das tat sie auch, in fröhlicher Runde beim Kamerun-Tag der Afrikanischen Woche.

Kenneth Nasoe Najeme, Vorsitzender des Kamurun-Vereins, reichte der Oberbürgermeisterin die weiße Kochschürze. Dabei informierte er Häußler gleich noch über den wenige Stunden später beginnenden Länderabend anlässlich des Unabhängigkeitstages, aus dessen Anlass die Speisen zubereitet wurden. Am Herd selbst wurde die Oberbürgermeisterin von Esther Zorn, die aus Kamurun stammt und heute als Ärztin im Klinikum Kröllwitz arbeitet, ins kulinarische Programm eingewiesen. Dabei durfte der Gast schon einmal gebratene Bananen von einem Topf in den anderen heben. Für Häußler, Mutter von drei Kindern und Oma von drei Enkeln, eine leichte Übung. Spannend wurde es beim Zubereiten der scharfen Soße, die später Backhähnchen den besonderen Pfiff bescheren sollte. "Viel hilft nicht viel", so der Ratschlag von Karamba Diaby, der Vorsitzende des Ausländerbeirates in Halle. Allerdings durfte bei der Menge, die schließlich für 200 Gäste reichen sollte, schon einmal kräftig in die Gewürzdosen gelangt werden.

Bei einer ersten Verkostung stellten das Köche-Team einmütig und heiter fest, dass dieses Mahl gelungen sei und ohne weiteres selbst einem Generaldirektor serviert werden könnte. Vielleicht den meisten Zuspruch fanden originell geformte Hefe-Krapfen mit süßen roten Bohnen. Ein Gesprächsthema am Kochtopf war die Situation der rund 1 000 in Halle lebenden Afrikaner, darunter ein großer Teil von Studenten. Die Jugendwerkstatt "Frohe Zukunft" bietet ihnen und halleschen Freunden vielfältige Möglichkeiten. Katja Raab, zuständig für das Begegnungszentrum, verwies unter anderem auf enge Kontakte zur nahe gelegenen Huttenschule.