Neuer Rektor an MLU Halle-Wittenberg Neuer Rektor an MLU Halle-Wittenberg: Welche Aufgaben Christian Tietje angehen will

Halle (Saale) - „Halle ist eine der schönsten Städte Deutschlands.“ „Es macht Spaß, für die Universität zu arbeiten.“ Zwei Sätze, mit denen Christian Tietje am Mittwochnachmittag während einer Pressekonferenz sein Verhältnis zur Saalestadt und zu seinem Arbeitsumfeld beschrieb.
Die Zuneigung zu Halle und zur Hochschule dürften in den kommenden Jahren zwei wichtige Elemente im neuen Aufgabenfeld von Tietje sein. Denn der Wirtschaftsrechtler wurde vom erweiterten Akademischen Senat der Universität zum neuen Rektor gewählt.
Tietje erhielt im ersten Wahlgang 24 von 42 abgegebenen Stimmen. Auf den zweiten Bewerber, den Musikpädagogen Georg Maas, entfielen 16 Stimmen. Zwei Stimmen waren ungültig. Tietje tritt sein Amt am 1. September an. Er wird Nachfolger von Udo Sträter, der acht Jahre lang Rektor war und in den Ruhestand geht.
Christian Tietje neuer Rektor der MLU Halle-Wittenberg: Was der Rektor geplant hat
Tietje wird Rektor in einer Zeit, in der es an der Universität zum ersten Mal seit langem nicht um Sparmaßnahmen geht. Die Hochschule brauche diese Ruhe, so Tietje. Aber nicht, um im Stillstand zu verharren, sondern um sich weiterzuentwickeln.
Dabei spielt die finanzielle Ausstattung durch Land und Bund aber weiter eine große Rolle, mit beiden Partner stehen im Herbst wichtige Gespräche an. So wird mit der Landesregierung über neue Zielvereinbarungen verhandelt.
Tietje hat da klare Vorstellungen: Das Land müsse Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst zu 100 Prozent übernehmen und bei der finanziellen Unterstützung „nicht im Status Quo“ verharren, sondern „die ein oder andere Million drauf legen“.
Christian Tietje ist neuer Rektor der Martin-Luther-Universität: Seit 2001 an der Uni Halle
Die Uni werde, wie vereinbart, 800 Lehramtsstudenten jährlich ausbilden. Das Land aber müsse die Finanzierung sicherstellen. Tietje umriss auch einige uni-interne Herausforderungen, die es zu meistern gelte. Die Hochschule müsse den Generationswechsel bei dem wissenschaftlichen Personal meistern, im „Kampf um die besten Köpfe“ ganz vorne dabei sein und die Internationalisierung weiter voranbringen.
Der Professor für Öffentliches Recht, Europa- und Internationales Wirtschaftsrecht wurde 1967 im niedersächsischen Walsrode geboren. Er studierte unter anderem in Kiel und Paris.
Seit Oktober 2001 lehrt und forscht er an der Juristischen Fakultät der Uni Halle. Tietje arbeitete in den vergangenen Jahren in einer Reihe wichtiger universitärer Gremien mit und hat dort viel Erfahrung gesammelt, die ihm als Rektor helfen dürfte. Und er hat in all den Jahren folgende Feststellung gemacht: „Das Arbeitsumfeld für die Wissenschaftler stimmt.“ (mz)