Neubau in der Rannischen Straße Neubau in der Rannischen Straße in Halle (Saale): Das planen Leipziger Architekten für die Baulücke

Halle (Saale) - Wieder wird eine Baulücke in Halles Innenstadt geschlossen. Wenn alles nach Plan läuft, wird an der Rannischen Straße/Ecke Große Brauhausstraße noch in diesem Jahr gebaut - und zwar nach den Plänen des Architekturbüros klm aus Leipzig.
Dessen Entwurf ging als Sieger aus einem Architekten-Wettbewerb, der im November 2017 von Papenburg, der Bau- und Verwaltungsgesellschaft mbH als Eigentümerin der Immobilie, ausgelobt wurde, hervor. Jetzt wurden die eingereichten Entwürfe der fünf Architekturbüros im Ratshof präsentiert.
Neubau in Rannischer Straße: Das sprach für den Sieger-Entwurf
Der Sieger-Entwurf, den Unternehmenssprecherin Angela Papenburg gemeinsam mit den vier weiteren Einreichungen vorstellte, zeichnet sich dabei durch schlichte Sachlichkeit aus. „Die Baumasse wird sehr verträglich eingefügt - sowohl zugunsten der Nachbarn als auch zum Straßenraum“, zitierte Angela Papenburg das Urteil der aus sieben Experten bestehenden Jury.
Bei allen vorgestellten Varianten der Stellplatzanordnung würden „großzügige, gut gestaltete Freiräume im Blockinneren verbleiben“, heißt es. Besonders augenfällig ist die Fassadengestaltung. Sie sei „angenehm zurückhaltend“.
Warum die Planung des Neubaus nicht einfach war
Man habe sich beim Planen an den moderneren Bauwerken im Umfeld orientiert, erklärt denn auch Architekt Thomas Hille von klm. „Bei der Höhe der zwei Gebäude schließen wir an die Traufhöhe des benachbarten Riesenhauses an“, so Hille. Eine besondere Herausforderung sei die städtebauliche Enge gewesen. Es habe sich die Frage gestellt, wie man mit der vorhandenen Substanz umgehe. „Wir hatten zum Beispiel 50 Meter Brandwand zu berücksichtigen“, so der Architekt.
Gelöst habe man es mit einem eigenwilligen Innenhof, so Hille, dessen Büro sich bereits an vielen Wettbewerben beteiligt hat.
Erster Wurf in Halle für Architekturbüro aus Leipzig
In seiner Heimatstadt hat das Leipziger Architekturbüro aktuell das neue Bernstein-Karree am Brühl/Katharinenstraße entworfen, nun sind die Sachsen erstmals in Halle mit einem Entwurf vertreten.
Kriterien für die Bewertung der Entwürfe für das Quartier an der Rannischen Straße/Ecke Brauhausstraße waren die städtebauliche Einfügung unter Einbeziehung denkmalgerechter Belange, die Freiraumqualität sowie die Funktionalität, architektonische Qualität sowie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
Alle Entwürfe noch bis Ende April im Rathaus zu sehen
Unter diesen Gesichtspunkten wurden im Rahmen des privaten, nichtoffenen Architekten-Wettbewerbs die eingereichten Entwürfe der regional ansässigen Architekturbüros bewertet. Dabei erhielt der Sieger aus Leipzig ein Preisgeld von 10.000 Euro. Für den zweitplatzierten Entwurf bekam das Büro Behzadi und Partner, ebenfalls aus Leipzig, 6.000 Euro; der Drittplatzierte, eine Arbeitsgemeinschaft freier Architekten aus Halle (Peitz, Kapella, Großmann, Däne), erhielt 4.000 Euro Preisgeld. Sämtliche Entwürfe sind noch bis Ende April in der zweiten Etage des Rasthofes in einer Ausstellung zu sehen.
Neues Haus in der Rannischen Straße: Jetzt wird an Details gefeilt
Am 19. April wird es ein erstes Arbeitstreffen zwischen der Bau- und Verwaltungsgesellschaft als Eigentümerin des Grundstücks und den Architekten geben. „Dann werden wir Details besprechen und mögliche Änderungen vornehmen“, so Angela Papenburg. So werde die Form der Balkone kontrovers diskutiert, zudem sei die Lage des Hauseingangs an der Rannischen Straße noch nicht optimal für den Zuschnitt der Gewerbefläche, heißt es im Jury-Urteil.
Vorgesehen sind in dem Gebäude auf dem Baugrundstück von 55 Meter Breite und 14 Meter Länge Wohneinheiten und Gewerbeflächen, die teilweise für das Seniorenwohnen genutzt werden sollen.
››Entwürfe sind in einer Ausstellung bis zum 27. April im Ratshof zu sehen. (mz)
