Nachtschwärmer in Gastro-Szene unterwegs Nachtschwärmer in Gastro-Szene unterwegs : Verunsicherung bei Wirten und Gästen bleibt

Halle (Saale) - Wo gehen wir abends noch was trinken? Diese Frage hat mehr als zwei Monate lang niemand in Halle gestellt. Denn keine der Kneipen, Bars und Biergärten der Stadt durfte die Türen für Gäste öffnen. Doch das ist nun vorbei - seit einigen Tagen sind nach den Speiselokalen auch solche, die vornehmlich Ausschank anbieten, wieder geöffnet.
Und so haben Halles Nachtschwärmer wieder die Qual der Wahl: Reileck oder Kleine Uli? Sternstraße oder Saaleufer? Die Pfingstfeiertage haben gezeigt: Halles Nachtleben nimmt langsam wieder Fahrt auf.
Vor allem junge Leute peilen - je später, desto zahlreicher
Vor allem junge Leute peilen - je später, desto zahlreicher - das „ZKB“ an. Das Kürzel steht für „Zwei Zimmer, Küche, Bar“ und firmiert unter seinen Fans nur unter „Zwei Zimmer“. Und dort brummt es - vor allem draußen. Auch ins Brohmers kehren nach und nach die Gäste, darunter viele Stammgäste, zurück. Der Biergarten in der Bernburger Straße lockt mit böhmischem Bier und einer im wahrsten Sinne neuen Karte.
Romina Ried hat mit all ihrer Schönschriftkunst sämtliche Tafeln mit dem Speise- und Getränkeangebot des Lokals beschrieben. Und natürlich gibt’s dort auch wieder das allseits beliebte Käseschnitzel - der Brohmers-Klassiker schlechthin.
Käse - als Platte oder mit Anchovis und Serranoschinken
Käse - als Platte oder mit Anchovis und Serranoschinken - gibt es auch in der benachbarten Cuvée-Weinbar, vor der die Gäste in lauer Nacht bei Kerzenschein draußen sitzen. Ines Thomalla weiß, was ihre Gäste mögen - vor allem in puncto Wein.
„Ein leichter Rosé passt super in die Jahreszeit“, so die Sommelière, die, sobald es die Corona-Verordnungen zulassen, wieder Verkostungen für Weinfreunde anbieten will. „Als nächstes wären französische Weine dran“, so die Expertin für den guten Weingeschmack.
Auch die Kleine Uli scheint sich langsam, aber sicher vom Lockdown zu erholen
Auch die Kleine Uli scheint sich langsam, aber sicher vom Lockdown zu erholen: Roter Horizont, die Bar Potemkin und Kaffeeschuppen - die Gäste kehren zurück. Dennoch, so entspannt wie früher, meint Sascha Kluge, sei die Stimmung nicht.
„Viele Gäste sind aufgrund vieler Informationen und Einschränkungen verunsichert“, so der Chef von Kaffeeschuppen und Sonnendeck, der sich trotz des Mehraufwands und vieler Widrigkeiten über jeden Gast freut. Es seien trotz der Lockerungen immer noch keine normalen Zeiten. „Das“, sagt er, „wird wohl noch eine Weile so bleiben“. (mz)



