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Nach Tumulten im Sozialamt Halle  Nach Tumulten im Sozialamt Halle : Stadt reagiert mit strengerer Regelung

Von Jan Möbius 28.09.2015, 11:34
Das Sozialamt im Stadtteil Halle-Silberhöhe nach dem Ansturm am Montagmorgen.
Das Sozialamt im Stadtteil Halle-Silberhöhe nach dem Ansturm am Montagmorgen. Winkler Lizenz

Halle (Saale) - Im Sozialamt in Halle im Stadtteil Südstadt kam es am Montagmorgen zu Tumulten. Wie Polizeisprecher René Richter mitteilte, standen gegen 9 Uhr etwa 300 Personen vor dem Eingang der Behörde in der Südpromenade und wollten Geld abholen, das ihnen aus Sozialleistungen zusteht. Der überwiegende Teil jener 100 Personen, die in das Amt drängten, waren Richters Angaben zufolge Einwanderer. Sechs Mitarbeiter eines Wachschutz-Unternehmens versuchten, das zu verhindern. Dabei kam es zu einem Gedränge, bei dem vier Sicherheitsleute Verletzungen, unter anderem Prellungen und Hautabschürfungen, erlitten. Erst der Polizei gelang es, Ruhe in das Geschehen zu bringen.

Grund für die Tumulte vor dem Sozialamt sei ein Streit unter mehreren wartenden Personen gewesen, sagte Halles Stadtsprecher Drago Bock auf MZ-Anfrage. Dass sich derart viele Menschen vor dem Sozialamt aufgehalten haben, erklärte er mit dem Hauptzahltag.

Die Stadtverwaltung in Halle reagierte bereits am Montag und kündigte an, dass die Auszahlung von Sozialleistungen künftig zeitlich gestaffelt erfolgen soll. „Sozialarbeiter werden in den Unterkünften über die Zeiten informieren“, so Bock.

Keine Strafverfolgung

Die Polizei habe dabei durchaus Erfahrungen, was den Ansturm angeht. Deshalb halte die Behörde auch sogenannte Drängelgitter vor, mit denen Menschenmassen besser gesteuert werden können. Ähnliche Gitter kommen auch bei Konzerten oder vor sehr beliebten Fahrgeschäften in Freizeitparks zu Einsatz.

Doch am Montag sei man im Sozialamt der Lage nicht mehr Herr geworden. „Wir waren anfänglich mit zehn Streifenwagen vor Ort“, sagte Polizeisprecher Richter. Anzeigen wegen der Verletzungen seien aber nicht aufgenommen worden. Es sei nicht mehr nachvollziehbar, wer genau von wem verletzt wurde. Aus diesem Grund werde es auch keine Strafverfolgung geben. (mz/jam)