Nach den Terroranschlägen in Paris Nach den Terroranschlägen in Paris: Hallenser gedenken Opfern mit Schweigeminute

Halle (Saale)/Grenoble - Die Terroranschläge von Paris haben auch die Hallenser erschüttert. Am Samstagnachmittag um 14 Uhr versammelten sich mehr als hundert zu einer Solidaritäts- und Gedenkveranstaltung auf den Stufen vor dem Ratshof. „In diesen so wichtigen Stunden müssen wir unsere Solidarität mit Frankreich zeigen. Dieses Attentat sollte uns daran erinnern, dass wir nur vereint dem internationalen Terrorismus begegnen können“, sagte Rainer von Sivers von der Deutsch-französischen Gesellschaft in Halle.
Blumen und Kerzen
Die Teilnehmer gedachten der mehr als 120 Opfer der Anschläge mit einer Schweigeminute, legten Blumen nieder und entzündeten Kerzen. „Die Anschläge haben mich sehr mitgenommen“, sagte die Studentin Michelle Angeli, die ein Kranzgesteck auf der Treppe zum Ratshof ablegte. Erst in diesem Sommer sei sie für eine Woche in Paris gewesen. Dabei habe sie auch eines der Restaurants besucht, in denen jetzt einer der Anschläge verübt wurde. Auch Patrick Kurent war spontan dem Aufruf im sozialen Netzwerk „Facebook“ zu der Gedenkveranstaltung gefolgt. „Ich bin aus Solidarität hier. Es ist einfach furchtbar, dass solche Anschläge passieren können“, sagte der 44-Jährige.
Auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) reagierte fassungslos auf die Terrortaten von Paris. „Es ist ein Tag der Schockstarre“, sagte er am Samstag gegenüber der MZ. Wiegand kündigte an, dass in Halle überlegt werde, die Sicherheitskräfte vor wichtigen öffentlichen Gebäuden und bei großen Veranstaltungen zu verstärken. Die Verhältnisse müssten immer neu beurteilt werden.
In Halles Partnerstadt Grenoble haben die Anschläge Fassungslosigkeit, Entsetzen und Wut ausgelöst. Am Samstag waren mehr als 5.000 Menschen einem Aufruf des Bürgermeister Eric Piolle zu einer Gedenkveranstaltung im Parc Paul Mistral gefolgt. Das Stadtoberhaupt nannte die Anschläge in Paris „Kriegsakte“. Frankreich müsse gegen Krieg und Terror Gesicht zeigen. Man sei sich auch in der Stadt Grenoble der Gefahr bewusst und man sei mobilisiert, damit der Terror nicht Frieden und Brüderlichkeit zerstöre. Auch in Grenoble wie in allen anderen Städten und Gemeinden Frankreichs gelte der Ausnahmezustand. Das bedeute, so Piolle, dass bei allen öffentlichen Veranstaltungen verstärkte Kontrollen durchgeführt werden. Der Bürgermeister warte auf weitere Entscheidungen des französischen Präsidenten Hollande. Am Montag will der Stadtrat von Grenoble mit einer Schweigeminute der Opfer gedenken. In Frankreich gilt nun eine dreitägige Staatstrauer. (mz)

