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Nach blutiger Straßenschlacht in Halle Nach blutiger Straßenschlacht in Halle: Drei Vietnamesen festgenommen - Suche geht weiter

25.01.2014, 09:45

Halle (Saale)/ MZ/jbr/kme - Fieberhaft arbeiteten gestern die Kriminalbeamten einen Tag nach der blutigen Straßenschlacht, bei der am Mittwoch zwei Vietnamesen von Landsleuten getötet worden waren. Überall im Stadtgebiet wurden Personen kontrolliert. Am Nachmittag konnte die Polizeidirektion einen ersten Erfolg vermelden: Die Festnahme von drei Verdächtigen. Dao Quang Ha, der mit Fahndungsfoto gesucht worden war, wurde nach Angaben der Polizei ebenso dingfest gemacht wie ein bisher noch nicht namentlich gesuchter Landsmann. Eine weiterer Vietnamese, Nguyen Van Cong, nach dem ebenfalls gefahndet wurde, habe sich selbst bei der Polizei gemeldet.

Spuren führen zur Silberhöhe

Die gestern gebildete Mordkommission "Samurai" ermittelt in viele Richtungen. Auch die Bevölkerung habe, so Polizeisprecher Ralf Berger, ihren Anteil an den ersten Erfolgen. Noch in der Nacht zum Donnerstag waren Fahndungsplakate verteilt worden. So wollte beispielsweise ein Mann die drei auf den Fahndungsfotos abgebildeten Vietnamesen wiedererkannt haben. Sie hätten vor der blutigen Auseinandersetzung beim Verkauf unverzollter Zigaretten auf der Silberhöhe Schutzwache gestanden und seien vor einer Woche bei einem Überfall auf einen Hallenser beteiligt gewesen.

Schwierige Ermittlungen

Das Landeskriminalamt (LKA) in Magdeburg verwies gestern auf beträchtliche Schwierigkeiten bei der Beweisführung durch die Staatsanwaltschaft, sollte es einmal zu einem Prozeß gegen ein mutmaßliches Mitglied der "Gelben Mafia" kommen. "Es herrscht das Gesetz des Schweigens, vor Gericht fallen die Zeugen um oder erscheinen nicht", sagte LKA-Sprecher Reinhard Beer, dessen Behörde bundesweit die Ermittlungen in diesem Milieu koordiniert. Über 100 Fälle von Erpressung und Nötigung von Vietnamesen durch ihre Landsleute hat das LKA seit 1991 registriert. Der Fall in Halle weiche von der Norm ab, meint Beer: "Normalerweise werden Wohnungen gestürmt und die Opfer gezwungen, Geld und Wertsachen herauszurücken."