1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Nach Ausschluss von Diskussion: Nach Ausschluss von Diskussion: Zweite Diskussionsrunde am August-Bebel-Platz geplant

Nach Ausschluss von Diskussion Nach Ausschluss von Diskussion: Zweite Diskussionsrunde am August-Bebel-Platz geplant

27.08.2019, 19:42
Henrik Lange
Henrik Lange Tanja Goldbecher

Halle (Saale) - Jugendliche, Stadträte und Medienvertreter konnten an der Anwohnerversammlung am Bebelplatz am Dienstagabend nicht teilnehmen. Laut der Büroleiterin des Oberbürgermeisters, Sabine Ernst, wurden lediglich direkte Anwohner des Platzes schriftlich eingeladen, da es nicht genug Kapazitäten im Puschkinhaus für alle Bürger gebe.

Die Jugendlichen waren darüber verärgert. „Die Anwohnerinitiative hatte extra noch Flyer verteilt und uns eingeladen“, sagte eine 18–Jährige. Sie verstehe nicht, warum sie an der Versammlung nicht teilnehmen konnte. „Was soll das jetzt noch für ein Dialog sein“, fügte sie hinzu.

Auch OB- Kandidat Hendrik Lange war entrüstet: „Das ist ein Fauxpas. So kann die Stadt nicht mit den Bürgern umgehen. Das wird ein Nachspiel haben.“ Lange suchte, während die Veranstaltung ohne ihn und die Jugendlichen im Puschkinhaus lief, das Gespräch mit den Jugendlichen auf dem Platz.

Zweite Versammlung auf dem August-Bebel-Platz angekündigt

Mitbürger-Stadträtin Yvonne Winkler verließ den Platz, nachdem sie nicht zugelassen wurde: „Die Stadtverwaltung hat an dieser Stelle schlecht kommuniziert.“ Sie habe nicht gewusst, dass nur direkte Anwohner eingeladen wurden. Schließlich wurde der Termin über die Presse veröffentlicht.

Außerdem verstehe sie nicht, warum Mitglieder des Vereins „Hauptsache Halle“ zugelassen wurden, obwohl sie keine Anwohner sind. So habe sie zum Beispiel Inge Richter unter den Zuhörern gesehen. Hauptsache Halle unterstützt Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos).

Nach der Anwohner-Veranstaltung hat Büroleiterin Sabine Ernst angekündigt, dass es am 6. September eine zweite Versammlung direkt auf dem August-Bebel-Platz geben soll. Dort sollen auch die Jugendlichen zu Wort kommen können. Die Stadtspitze überlege, den Bebelplatz dann für ein paar Stunden an dem Abend extra abzusperren. „Wir haben gemerkt, dass sowohl die Anwohner als auch die Jugendlichen in den Dialog miteinander treten wollen“, sagte Ernst.

Das erste Treffen mit den Anwohnern sei zudem konstruktiv gewesen. Als ein erstes Ergebnis sollen an diesem Freitag Hinweisschilder aufgestellt werden, die auf die Nachtruhe hinweisen. Der Platz solle aber auch weiterhin belebt bleiben. Laut Ernst war Inge Richter in ihrer Funktion als Inhaberin des Puschkinhauses anwesend und nicht als Mitglied von Hauptsache Halle. (mz)