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Muttermilch-Spenderinnen in Halle gesucht Muttermilch-Spenderinnen in Halle gesucht: Unikliniken betreiben eine Frauenmilch-Bank

03.01.2018, 10:23
Eine Mutter stillt ihr Baby.
Eine Mutter stillt ihr Baby. dpa/Archiv

Halle (Saale) - Für Säuglinge ist sie in der Regel die gesündeste Nahrung: Muttermilch. Sie hilft dem Kind allergischen Erkrankungen und Infektionen vorzubeugen. Oft steht die Milch der eigenen Mutter jedoch nicht so zur Verfügung, wie das Kind es bräuchte. Der Milcheinschuss lässt auf sich warten oder die Milch enthält Krankheitserreger. Dann müsste auf künstliche Säuglingsnahrung zurückgegriffen werden. In Halle steht den Früh- und Neugeborenen eine Alternative zur Verfügung: gespendete Frauenmilch. Das Universitätsklinikum Halle (UKH) verfügt seit März 2017 wieder über eine so genannte Frauenmilch-Bank. Für dieses Reservoir würden stets Spenderinnen gesucht. Das teilten die UKH am Mittwoch mit.

Wie es hieß, stelle Muttermilch eine wertvolle Ernährung für Früh- und kranke Neugeborene dar. „Neben der optimalen Nährstoffzusammensetzung und der guten Verträglichkeit stärkt Muttermilch die kindliche Immunabwehr und schützt vor schwerwiegenden Infektionen“, erklärt Dr. Roland Haase, Leiter der Abteilung für Neonatologie und Kinderintensivmedizin.

Strenge Kriterien

Der Ablauf der Frauenmilchspende ist in weiten Zügen an die strengen Kriterien der Blutspende angelehnt. So wird eine größtmögliche Sicherheit durch Untersuchungen der Spenderin und der gespendeten Milch für die kleinen Empfänger gesichert. Jede Frau kann spenden, die die Kriterien erfüllt und einen Überschuss an Muttermilch hat. Die Spende erfolgt unentgeltlich. Die Übertragung von Infektionen über die Milch werde durch moderne und umfassende Untersuchungs- und Verarbeitungsmethoden fast vollständig ausgeschlossen.

Die Idee der Frauenmilchbanken ist etwa 100 Jahre alt, die erste in Deutschland entstand in Magdeburg. In den 70 bis 90er Jahren wurden deutschlandweit viele Milchbanken geschlossen, nun erleben sie eine Renaissance. Laut UKH  gibt es in Deutschland derzeit etwa 15 bis 20 Frauenmilchbanken, die meisten in den ostdeutschen Bundesländern. (mz)