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Elisabethkrankenhaus kontaktiert Betroffene Mutmaßlich manipulierte Blutproben in Halle: So haben einige Eltern bisher reagiert

Das Elisabethkrankenhaus hat angefangen Kontakt zu betroffenen Eltern aufzunhmen. Die Klinikleitung ist beeindruckt von Reaktion der Eltern.

Aktualisiert: 28.10.2021, 17:32
Eine Mitarbeiterin des Elisabethklinikums hat mutmaßlich Blutproben von Neugeborenen mit ihrem eigenem Blut vertauscht.
Eine Mitarbeiterin des Elisabethklinikums hat mutmaßlich Blutproben von Neugeborenen mit ihrem eigenem Blut vertauscht. (Foto: Krankenhaus)

Halle (Saale)/MZ/ahe - Im Zusammenhang mit mutmaßlich manipulierten Blutproben von Neugeborenen nimmt das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara nach und nach Kontakt zu möglicherweise betroffenen Familien auf. In ersten Gesprächen hätten die Eltern höflich und sachlich reagiert, berichtete Krankenhaussprecher Jan-Stephan Schweda am Donnerstag. „Wir sind sehr beeindruckt, dass ihnen das gelingt, obwohl sie natürlich in Sorge an uns herantreten.“

Labor stellt falsches Blut bei Test auf Sichelzellenanämie fest

Am Dienstag hatte das Krankenhaus öffentlich gemacht, dass auf einer der beiden Neugeborenenstationen des Hauses offensichtlich Blutproben von Neugeborenen manipuliert worden sind. Zutage getreten war das in einem Magdeburger Speziallabor, dass die Proben innerhalb des sogenannten Neugeborenen-Screenings auf bestimmte Erbkrankheiten analysiert.

Beim Test auf Sichelzellenanämie, der erst seit Anfang Oktober zu dieser Reihenuntersuchung gehört, wurde festgestellt, dass es sich bei drei Proben nicht um Neugeborenen- sondern um das Blut ein und derselben erwachsenen Person handelt. Bei der daraufhin veranlassten Untersuchung von Proben aus der Zeit vor dem 1. Oktober ergab sich in acht weiteren Fällen dasselbe Resultat.

Bei den Blutproben könnte es von bis zu 800 Kindern Manipulationen gegeben haben

Mittels Nachuntersuchung ist inzwischen festgestellt worden, dass die betreffenden acht Kinder nicht an einer der fraglichen Erbkrankheiten leidet. Das Krankenhaus geht aber davon aus, dass es bei Blutproben von bis zu 800 Kindern Manipulationen gegeben haben könnte - ausgeführt von einer ehemaligen Mitarbeiterin, gegen die die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Frau war in ihrer Dienstzeit auf der Neugeborenenstation seit 2013 für diese 800 Proben verantwortlich, wie das Krankenhaus anhand von Dienstplänen nachvollzogen hat.