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Aktionsabend Museumsnacht in Halle und Leipzig: Diese Höhepunkte sind geplant

Kulturliebhaber können Samstagnacht wieder Ausstellungen in Halle und Leipzig besuchen. Ein Ampelsystem soll lange Warteschlangen verhindern.

Von Tanja Goldbecher 03.05.2022, 17:28
In der Zoologischen Sammlung sind nach der Renovierung nun zum ersten Mal Skelette von Elefant, Pilotwal und Giraffe zu sehen.
In der Zoologischen Sammlung sind nach der Renovierung nun zum ersten Mal Skelette von Elefant, Pilotwal und Giraffe zu sehen. Foto: Markus Scholz/MLU

Halle (Saale)/MZ - Nach zweijähriger Pause in der Corona-Pandemie findet am Samstag wieder eine Museumsnacht in Halle und Leipzig statt. Über 80 Einrichtungen beteiligen sich in beiden Städten. Teilnehmer können von 18 Uhr bis Mitternacht alle gelisteten Museen mit ihrem Ticket besuchen und damit auch zwischen der Messe- und der Saalestadt pendeln sowie Busse und Bahnen vor Ort nutzen. Neu ist, dass die Veranstalter auf ihrer Internetseite mit einer Ampel darstellen, wie viele Besucher sich derzeit in den Ausstellungen aufhalten. Damit sollen lange Warteschlagen verhindert werden. Außerdem sind Lotsen auf Fahrrädern unterwegs, um den Museumsgästen bei der Orientierung zu helfen. Die MZ hat eine Auswahl an Höhepunkten zusammengestellt.

Neue Skelette in der Zoologischen Sammlung: Nachdem die Räume während der Pandemie saniert wurden, können Besucher nun zum ersten Mal einen Blick in die überarbeitete zoologische Sammlung der Martin-Luther-Universität werfen. Neben Führungen soll im neuen Skelettraum zudem live vorgeführt werden, wie ein Luchs präpariert wird. Die Uni beteiligt sich außerdem mit der Zentralen Kustodie und ihrer Sonderausstellung zur Bildhauerin Grete Budde, mit Führungen durch den Botanischen und Geologischen Garten und einem Programm im Archäologischen Museum an der Museumsnacht.

Hinter den Kulissen des Leipziger Hauptbahnhofs: Insgesamt 150 Teilnehmer können in der Museumsnacht den Leipziger Hauptbahnhof aus einer anderen Perspektive kennenlernen. Jeweils um 17 Uhr, 18.30 Uhr und 20 Uhr starten Führungen, die den Besuchern die Dachempore der Eingangshalle Ost, den historischen Speisesaal und einen Technikraum des Promenaden Einkaufszentrums zeigen. Der Hauptbahnhof wurde 1915 eröffnet und gilt mit seiner herausragenden Architektur als „Kathedrale für die Eisenbahn“. Wer an der 90-minütigen Tour teilnehmen möchte, muss sich vorher unter der Telefonnummer 0800/ 2266444 anmelden. In Leipzig beteiligen sich insgesamt 57 Einrichtungen wie zum Beispiel die Grassi Museen. Großen Andrang gab es in den früheren Museumsnächten zudem stets im Naturkundemuseum.

Kunstinstallation auf dem Marktplatz in Halle: Vier Türme zieren die heutige Marktkirche. Die beiden Turmpaare sehen dabei sehr unterschiedlich aus - dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss zweier Kirchen, die früher dicht nebeneinander standen. Der hallesche Graffiti- und Streetart-Künstler Michael Gensen wird Samstagnacht maßstabsgetreu die Umrisse der ehemaligen St. Marienkirche an die Stelle zeichnen, wo vor mehr als 500 Jahren auch die zweite Kirche stand.

Dolmetscher unterstützen Führungen: Dieses Jahr liegt ein Schwerpunkt auf der Barrierefreiheit. Denn das Netzwerk „behindern verhindern“ veranstaltet bis zum 8. Mai eine Aktionswoche und ruft zum Mitmachen auf. Daher sollen auch Menschen mit Beeinträchtigungen möglichst viele Angebote der Museumsnacht wahrnehmen können. In Halle sind Führungen mit Gebärdendolmetschern in den Franckeschen Stiftungen, im Händel-Haus und in der Marienbibliothek geplant. In Leipzig tritt zur Eröffnungsveranstaltung auf dem Markt um 17.30 Uhr zudem ein Chor auf, der seine Texte zugleich in Gebärdensprache übersetzt.

Weitere Höhepunkte in Halle: An diesem Abend lohnt sich zudem ein Besuch der Oberburg Giebichenstein. Dort findet eine „Gothic-Night“ bei Fackelschein und Lagerfeuer statt. Die DJs Wolfram Waldura und Annieheaven untermalen die Veranstaltung mit mystischen Klängen. In der Gedenkstätte „Roter Ochse“ ist eine zweite Lesung der Autoren Grit und Niklas Poppe über Kinderheime in der DDR geplant. Außerdem beteiligt sich das Planetarium in Kanena zum ersten Mal an der Museumsnacht.

Tickets können auf der Internetseite oder an den Vorverkaufsstellen wie dem Stadtmarketing gekauft werden. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt acht. Kinder unter 18 Jahren müssen nichts bezahlen. Mehr Infos auf www.museumsnacht-halle-leipzig.de