Mösthinsdorf Mösthinsdorf: Heimatverein will Dorfkirche sanieren

Mösthinsdorf - Die Dorfkirche in Mösthinsdorf in der Gemeinde Petersberg soll eine Rast- und Konzertkirche werden. „Wir wollen die Kirche sanieren und ihre Nutzung erweitern“, sagt Ronny Krimm vom Heimatverein Mösthinsdorf. Da das sakrale Gebäude am Weg der Wettiner sowie am Radweg Halle-Petersberg-Fuhne steht, wolle man für Touristen die Möglichkeit zur Rast und zum Verweilen schaffen. Auch das Angebot einer Besichtigung soll dann ständig gegeben sein, denn die Kirche hat so manches zu bieten. Unter anderem gibt es innen ein aus dem 12. Jahrhundert stammendes Sandsteinportal. Außerdem soll die Kirche als Zentrum des Dorfs erhalten bleiben, gepflegt und ausgebaut werden.
Nutzung als Konzertkirche
Dass der sakrale Bau zudem den Status einer Konzertkirche bekommt, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Heimatverein hat ihn bereits in den vergangenen Jahren für Konzerte und teils ungewöhnliche Veranstaltungen genutzt. Sogar einen Kabarettabend mit der Leipziger Theaterkompanie hat es bereits dort gegeben. Der Heimatverein Mösthinsdorf gründete sich 1999. Seitdem veranstaltete er auch Konzerte in der Kirche. Doch vor allem hat er sich auf die Fahnen geschrieben, für alle Altersgruppen im Ort etwas anzubieten, die Generationen zusammenzubringen und das Leben auf dem Land attraktiver zu machen und somit die Abwanderung zu verhindern.
Schon seit mehreren Jahren ist sich dem Heimatverein Mösthinsdorf bewusst, dass für den Erhalt der Kirche baulich unbedingt etwas passieren muss. Zwar hatten der Heimatverein und die evangelische Kirchengemeinde die Elektrik erneuert und Sitzheizungen eingebaut, aber an der Bausubstanz sei seit den 80er Jahren nichts mehr gemacht worden, erzählt Krimm.
Drei Architekturbüros reichten in den vergangenen Monaten ihre Konzepte für die Umsetzung der Sanierung ein. Dieser Tage habe nun der Evangelische Kirchenkreis entschieden, dass die Umsetzung durch das Architekturbüro von Sina Stieber vom Büro „Denk’mal Architekten“ damit beauftragt wird. Das hat bereits einschlägige Erfahrungen bei der Sanierung von Dorfkirchen. 2016 soll zunächst eine genaue Bestandsaufnahme erfolgen und das Sammeln von Spenden und das Anwerben von Sponsoren für den notwendigen Eigenanteil bei der Finanzierung vorangetrieben werden. Die Bauausführung soll in den Jahren 2017 bis 2020 erfolgen, so der Plan.
Auch Vereinsheim soll saniert werden
Doch nicht nur die Sanierung der Kirche hat sich der Heimatverein vorgenommen. Auch das direkt an der Kirche liegende Vereinsheim soll erneuert werden. Die Steinbaracke aus den 40er Jahren, die 2008 durch einen Brand stark geschädigt wurde, ist sehr desolat, hat feuchte, sehr dünne Wände ohne Wärme-Dämmung. „Außerdem sind die Räume zu klein. Wir brauchen unbedingt einen großen Raum, in den etwa 80 Personen passen, um daraus ein offenes Haus der Begegnungen machen zu können“, sagt Ronny Krimm. Der Neubau soll ein Ort der Begegnungen, zum Wohlfühlen, sich verstanden fühlen werden, ein Ort zum Austausch und zur Selbsthilfe, aber auch für Musik, Kultur und Kreativität. Für die Finanzierung der Umsetzung beider Projekte will der Heimatverein Fördergelder des EU-LEADER- und des ALF-Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums beantragen. (mz)