Moritzburg Halle: Moritzburg Halle: Wie Frauen fotografieren

halle - Zehn Fotografinnen, 53 Bilder - die am Freitag öffnende Foto-Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg zeigt mit den Arbeiten aus dem Fotokinoverlag einen äußerst sehenswerten Querschnitt von Fotografien aus verschiedenen Zeiten, Ländern und mit ganz unterschiedlichen Handschriften. Die Bilder stammen aus dem Archiv des Verlags, der 1838 in Halle gegründet und nach der Wende eingestellt wurde.

Dass die Fotos - insgesamt 30 000 Bilder - überhaupt noch existieren, ist Gerhard Ihrke zu verdanken. Der pensionierte Redakteur des Fotokinoverlags hat seit 1992 in akribischer Arbeit ehrenamtlich für die Moritzburg die Bilder inventarisiert, die dank eines von EU, Land und Saalesparkasse geförderten Digitalisierungsprojekts erfasst werden konnten und nun auf der Webseite des Museums einen Einblick in den Bestand geben.

Die Ausstellung selbst präsentiert aus Anlass des vor 50 Jahren vollzogenen Standortwechsels des Verlags eine Bildauswahl von Arbeiten internationaler Fotografinnen unterschiedlicher Schaffenszeiten und Herangehensweisen. So führt Erna Lendvai-Dircksen (1883-1962) stark vergrößerte Naturformen vor, sind Porträts der Polin Zofia Nasierowska (1938-2011) und der Ungarin Kata Kalman (1909-1978) zu sehen. Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg der russischen Frontfotografin Galina Sanko (1904-1983) werden ebenso gezeigt wie Bilder aus China der dorthin eingeheirateten Deutschen Eva Siao (1911-2001) und Halle-Bilder aus den 80er Jahren von Konstanze Göbel (geb. 1950). Komplettiert wird die kleine Auswahl mit experimentellen Bildern von Lotte Länger, Fotos von Carola Abel (1905-1992), Aktfotos der rumäniendeutschen Hedy Löffler (1911-2007) und Bilder der 1942 in Magdeburg geborenen Barbara Köppe. (mz)

Die Ausstellung öffnet Freitag um 17 Uhr in der Moritzburg.