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Protest gegen Migrationspolitik der Bundesregierung „Menschlichkeit statt Stacheldraht“ - Demo gegen Abschottung in Halle

Unter dem Motto „Menschlichkeit kennt keine Grenzen“ protestierten am Freitag rund 150 Personen. Dabei war auch parteiinterne Kritik zu hören.

Von Denny Kleindienst 18.07.2025, 16:57
Rund 150 Teilnehmer demonstrierten in Halle für Menschenrechte und Menschlichkeit und gegen Abschottung und Ausgrenzung.
Rund 150 Teilnehmer demonstrierten in Halle für Menschenrechte und Menschlichkeit und gegen Abschottung und Ausgrenzung. Foto: Denny Kleindienst

Halle (Saale)/MZ - Als am Feitagabend ein Redner, der eigentlich für ein Statement ans Mikro treten sollte, nicht erschien, skandierten kurzerhand die anwesenden Demoteilnehmer auf dem Markt in Halle: „Kein Mensch ist illegal, Bleiberecht überall.“

Unter dem Motto „Menschlichkeit kennt keine Grenzen“ stand am Freitag die Demonstration, zu der mehrere Initiativen aufgerufen hatten, darunter das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa), der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt, die Grüne Jugend Halle, die Jusos Halle, die Linksjugend Halle und der Arbeitskreis kritischer Jurist*innen Halle.

So bezeichnete etwa Stadträtin Michelle Brasche von der Grünen Jugend die Einführung der Bezahlkarte für geflüchtete Menschen als „reine Schikane“ und forderte die Abschaffung der Bezahlkarte. Brasche forderte zudem „Menschlichkeit statt Stacheldraht“. Sie sagte: „Wer das Asylrecht aushöhlt, tritt die Grundwerte und die Menschenrechte mit Füßen. Menschenrecht kennt keine Grenzen.“

Auch SPD-Mitglied Luisa Renatus sprach sich für „Solidarität über Grenzen hinweg“ aus. Und sie mahnte zugleich ihre eigene Partei, sich dazu zu bekennen. Renatus forderte den „uneingeschränkten Familiennachzug“ sowie ein „Ende der bürokratischen Schikanen“.

Rund 150 Teilnehmer zählte die Demo. Vom Marktplatz aus zogen sie anschließend durch die Innenstadt.