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Mehr als eine Randsportart Mehr als eine Randsportart: Dieser 28-Jährige macht den Rugbysport in Halle populär

Von Silvia Zöller 07.04.2018, 16:00
Dustin Heße setzt sich den für Rugby-Sport in Halle ein.
Dustin Heße setzt sich den für Rugby-Sport in Halle ein. Holger John

Halle (Saale) - Rugby? Da müssen viele erst einmal googeln: Es ist das Rasenspiel mit dem eierförmigen Ball, das in England entstanden ist. Aber auch in Halle gibt es rund 100 aktive Rugby-Spieler. Einer von ihnen ist der 28-jährige Dustin Heße, der für den Sport brennt: „Rugby ist eine Leidenschaft, Rugby kann man nicht nebenbei machen, nur richtig oder man lässt es bleiben.“

Der gebürtige Magdeburger ist Cheftrainer der Herrenmannschaft der USV Halle Rugby Rovers und jetzt für sein Engagement von Vereinskollegen für den Bürgerpreis „Der Esel, der auf Rosen geht“ vorgeschlagen worden.

„Als Randsportart sind wir besonders auf den ehrenamtlichen Einsatz angewiesen“

„Als Randsportart sind wir besonders auf den ehrenamtlichen Einsatz aller Beteiligten angewiesen. Dustin Heße sticht dabei besonders heraus“, sagt Vereinsmitglied Jakob Haferland. So ist der 28-Jährige nicht nur für das Training der Herrenmannschaft zweimal die Woche verantwortlich, sondern koordiniert darüber hinaus alle weiteren Trainingsgruppen für Kinder, Jugendliche und Frauen. „Auch wenn es um die Organisation von Veranstaltungen wie Vereinsfeiern und Charityaktionen geht, ist er stark involviert. Er ist uns ein großes Vorbild“, so Haferland.

Auf den Rugbysport ist Dustin Heße erst vor gut zehn Jahren aufmerksam geworden. „Das war 2007 zur Weltmeisterschaft“, berichtet er. 2011 gab es dann einen Worldcup und Dustin Heße recherchierte: Kann man in Halle, wo Heße damals studierte, eigentlich auch Rugby spielen?

Rugby im Unisportverein Halle seit 1997

Das kann man im Universitätssportverein seit 1997. Gab es bis ins Jahr 2000 einen unregelmäßigen Spielbetrieb, so war das Herren-Team 2014 sogar in die zweite Bundesliga aufgestiegen. Aktuell spielen die Rugby-Sportler in der Regionalliga Nordost. Der Trainingsplatz mit dem markanten H-förmigen Tor ist in der Frohen Zukunft - und wird auch von den American Footballern des USV genutzt.

„Ich bin damals zum Training des USV gefahren und war sofort begeistert“, sagt Dustin Heße, der heute als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der juristischen Fakultät Uni Halle arbeitet. Der Verein sei nach und nach gewachsen, das sei aber das Verdienst seiner Vorgänger, betont der Trainer. Mit Nachwuchssorgen hat der Verein heute nichts zu tun: „Wir bieten zusätzlich noch eine Schul-AG an der Latina in Halle an und eine im Internat Schulpforta bei Naumburg“, so Heße. „Wir besuchen auch Schulen und präsentieren den Rugbysport im Unterricht“, ergänzt er.

Rugby in Halle: Viele junge Spieler sind nicht nur durch den Exotenfaktor des Sports zu begeistern

Viele junge Spieler seien nicht nur durch den Exotenfaktor des Sports zu begeistern. „Es ist auch, dass man sich beim Rubgy legal rangeln darf.“ Das Besondere am Rugby sei, dass es für jede Körperform und jedes Talent geeignet sei. „So ist hier zum Beispiel ein etwas Dickerer Gold wert, weil er Kraft mitbringt, um sich gegen die Gegner durchzusetzen“, erklärt der Trainer. Kleine Spieler seien dagegen durch ihre Agilität gute Spielmacher.

Dustin Heße liebt am Rugby vor allem auch eines: dass es ein sehr ehrlicher Sport ist. „Man weiß am Ende des Spieles, wer das bessere Team war. Es gibt keien Glückstreffer, durch Einzelaktionen kann man nicht gewinnen, sondern nur mit der Leistung des gesamten Teams.“ Auch wenn man auf dem Spielfeld ringt, sei Rugby nicht härter als andere Ballsportarten. Und obwohl es sportlich auf dem Feld zur Sache gehe, setzen sich die Teams danach zusammen und werten das Spiel gemeinsam aus. „Werte wie Respekt und Fairness werden bei uns groß geschrieben“, sagt er. Und genau so werben die Rovers: „Respekt, Härte, Leidenschaft“ (mz)