Mathe-Genies Mathe-Genies: Hallenser gewinnen als erfolgreichste Schule den Landespreis

Halle (Saale) - Viereinhalbstunden Mathematik-Klausur, und das gleich an zwei Tagen. Ohne Taschenrechner und Tafelwerk, das versteht sich von selbst. Was für viele wie ein Horrorszenario klingt, war für Schülerinnen und Schüler des Georg-Cantor-Gymnasiums aus Halle kürzlich ein Grund, nach Magdeburg zu fahren.
Dort fand in den Räumen der Otto-von-Guericke-Universität die dritte Runde der diesjährigen Mathematik-Olympiade statt. Die Besten der Klassenstufen fünf bis zwölf aus ganz Sachsen-Anhalt versammelten sich, um ihr Können im Bereich Mathematik unter Beweis zu stellen.
Cantor-Gymnasium Halle ist bekannt für seine klugen Köpfe
Das Cantor-Gymnasium ist bekannt für seine klugen Köpfe. So gelang es den Jugendlichen in diesem Jahr, den „Wanderpokal für die erfolgreichste Schule“ nach Halle zu holen. Mit insgesamt 23 Platzierten setzte sich die mathematisch-naturwissenschaftliche Spezialschule gegen seinen ärgsten Rivalen, das Werner-von-Siemens-Gymnasium aus Magdeburg, durch. Beide Schulen leisten sich seit mehreren Jahren einen Wettstreit darum, wer denn wohl den Pokal mit nach Hause nehmen darf.
Ganz vorne mit dabei ist auch Igor Bartkowski. In Hinblick auf mathematischen Leistungssport ist der Fünftklässler bereits ein abgeklärter Profi: „Das ist schon meine dritte Mathe-Olympiade. Mittlerweile bin ich ganz entspannt.“ Dem Elfjährigen gelang es mit noch zwei weiteren Mitschülern, die ersten Plätze des Landesausscheids zu belegen. „Ich lese auch in meiner Freizeit viel in Mathe-Büchern“, erklärt er auf die Frage nach seinem Erfolgsrezept.
Mathe-Olympiade: Schüler werden intensiv auf den Wettbewerb vorbereitet
Vorbereitung sei wohl auch bei allen anderen der Schlüssel zum Sieg gewesen. „Die Schüler werden intensiv auf den Wettbewerb vorbereitet. Es ist anstrengend, aber sie haben Freude an der Herausforderung“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Claudia Schapitz.
Das Ringen mit mathematischen Problemen, von Knobelaufgaben bis hin zu Zahlentheorien, zog sich über zwei Tage. Mit fortschreitender Zeit stieg auch die Schwierigkeit: „Nachdem es am ersten Tag richtig gut aussah, hatte ich am zweiten Tag erstmal gar keinen Plan“, berichtet der 14-jährige Bernhard Fuchs. Ähnlich ging es auch Benjamin Schwibs: „Im Vergleich zum ersten Tag war es am zweiten deutlich schwieriger. Ich habe ein paar Schusselfehler gemacht, aber noch die Kurve gekriegt.“
Cantor-Gymnasium Halle: Motivation der Mathe-Asse gestaltet sich durchaus unterschiedlich
Die Motivation der Mathe-Asse gestaltet sich dabei durchaus unterschiedlich. So gibt Nico Florian Jäniche, ebenfalls einer der Erstplatzierten des Wettstreits, an: „Es braucht den Ehrgeiz, den Preis gewinnen zu wollen. Man darf sich nicht einreden, dass man es nicht schafft und zu früh aufgeben.“ Etwas lockerer sieht das der Siebtklässler Calvin Meurer: „Ich nehme mir nicht vor, einen Preis zu gewinnen. Man muss da entspannt rangehen.“
Nach jeweils viereinhalb Stunden Schwitzen hatten die Schüler im Anschluss die Möglichkeit, verschiedene Freizeitangebote wahrzunehmen. Während einige die Chance nutzten und das virtuelle Labor „Elbedome“ am Frauenhofer Institut besichtigten, entschieden sich andere für eine Stadtrundfahrt. Abschluss bildete dann die Siegerehrung. Als Preise wurden einige Schüler zu weiterführenden Förderungen eingeladen oder erhielten Gutscheine für die Teilnahme an Schülerakademien, wie sie erzählten. (mz)